Zur Spielwarenmesse International Toy Fair präsentieren vom 2.-7.Februar 2006 so viele Hersteller wie noch nie ihr Angebot an Spielwaren, Freizeit- und Hobbyartikeln in Nürnberg. Mit 2.785 Ausstellern aus 63 Ländern bildet die Markenmesse als einzige Fachmesse der Welt den Spielwarenmarkt kontinentsübergreifend ab.
"Schach ist ein schöner Zeitvertreib mit intellektuellen Ansprüchen, mit sehr viel Ästhetik dabei und eine wunderbare Art von Zweisamkeit bei interessanten Partien", sagt Gottfried Ulbrich von ulbrich spieledesign:
Jedes der Schachbretter in seinem Stand in der Messehalle 11 ist ein wahrer Hingucker. "Wir stellen alle Schachbretter selbst her und vertreiben sie über den Einzelhandel. Unser Vertrieb ist international, d.h. wir verkaufen unser Schachmaterial in 60 Ländern der Welt. Im Ausland geben wir den Vertrieb an Großhändler weiter, die wie augenblicklich z.B. auf der New Yorker Toy Fair uns präsentieren."
Das exotische Material ist handverlesen: Nussbaum, Wurzelhölzer, Vogelahorn oder amerikanischer Kirschbaum. Gottfried Ulbrich ist seit 15 Jahren auf der Spielwarenmesse Nürnberg vertreten, aber sein Großvater hat schon vor 53 Jahren einen Messestand gehabt und sein Vater hat diese Tradition schon über die Jahre fortgeführt.
Von der Schacholympiade 2008 erhofft er sich weitere Impulse für das Schachspiel, musste aber mit Bedauern feststellen, dass das Echo auf seine eigenen Bemühungen in dieser Hinsicht eher gering war. Er hat ein schriftliches Angebot für eine Präsentation seiner Figurensets eingereicht und wartet noch immer auf eine positive Resonanz. "Als einziger deutscher Hersteller, den es noch gibt, wäre ich schon gern bei einer solch phantastischen Schachveranstaltung dabei".
"Schach ist ein interessantes Spiel für Erwachsene, Jugendliche und Kinder und fördert das logische Denken. Es ist ein internationales Spiel, das auf der ganzen Welt gespielt wird." Heinz -Werner Gaßmüller, oben iim Bild, Geschäftsführer der Firma Philos GmbH, stellt seit 15 Jahren auf der Spielwarenmesse Nürnberg aus und vertreibt weltweit Schachbretter aus verschiedenen Holzarten, manchmal auch Aluminium für die Reisesets.
Seiner Meinung nach kommen alle hochwertigen Schachfiguren aus Indien, die klassischen Schachbretter bezieht er aus Spanien. Er selbst ist kein Profispieler, aber spielt gern Schach im Urlaub oder wenn immer es sich ergibt. Die Schacholympiade 2008 wird seiner Ansicht nach hoffentlich dazu beitragen, dass sich die Konkurrenz der Schachcomputer wieder weniger auswirkt. Das setzt aber voraus, dass in den Schulen Schach wesentlich mehr gefördert als wie bisher. Selbst die gestarteten Kampagnen des Deutschen Schachbunds sieht er mit kritischer Distanz." Es fehlt an Geld für die entsprechende Ausstattung der Schulen, der Schach AGs in den Gymnasien, nicht zuletzt auch an genügend qualifizierten Schachlehrern." Allerdings weiß er schon von einigen Kunden, dass sie sich in Dresden 2008 engagieren wollen.
"Ich habe das Schachspielen von meinem Vater gelernt, obwohl er wenig Zeit für uns Kinder hatte, und ich habe es an meine Kinder weitergegeben. Wir spielen in der Familie Schach und ich würde mir wünschen, dass das viele Eltern mit ihren Kindern tun würden ". Michael Joos....
.... geschäftsführender Gesellschafter der Carl Weible KG, sieht die Faszination des Schachspiels in der Verbindung der verschiedenen Generationen. In der Messehalle 11 ist auf dem Stand der Firma eine erstaunliche Vielfalt an Schachbrettern anzutreffen, die immer wieder Interessenten anlockt. "Wir lassen in unserem Namen Schachbretter in Deutschland fertigen und kaufen in Europa und Asien Material hinzu. Natürlich ist das Grundmaterial Holz, aber inzwischen gibt es auch bei uns Alabaster, also Stein, Metall oder handbemalte Kunststoffmaterialien. Auch Gold oder Silber sind unter den etwa 25 Sorten von Material anzutreffen."
Im Gesellschaftsspielebereich gab es starke Schwankungen bei den Vertriebsmöglichkeiten zu verzeichnen, nicht aber bei Schach. Er erklärt sich diese Konstanz durch das stark anwachsende Interesse für dieses königliche Spiel. Selbst die Computer sieht er nicht in direkter Konkurrenz, weil nicht alle Schachspieler sich mit diesen elektronischen Möglichkeiten befassen möchten. Von der Schacholympiade erwartet er starke Impulse, weil die Erfahrungen gezeigt habe, dass in den vergangenen Jahren schon bei Weltmeisterschaften immer eine verstärkte Nachfrage zu verzeichnen war.
Text und Photos:
Leni Nathrath