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Impulse IMPULSE - für Jugend- und Vereinstraining (16)
Impulse

07.01.2006

Heute ist Samstag - und es gibt wie immer: IMPULSE.

Von Jörg Sommer - heute:


Die Felderstrategie - eine Wunderwaffe?

Ein stiller Bestseller aus der Chessbase-Werkstatt erobert zur Zeit den deutschen Markt. Zwischenzeitlich ist die dritte Trainings-CD erschienen: Es geht um die zunächst etwas kryptisch klingende „Felderstrategie“. Der Autor Alexander Bangiev nennt sie, ganz unbescheiden, „Bangiev-Methode“. Was aber - und wer - steckt hinter dieser Methode?

Bangiev1.jpg

 
Der in der UdSSR aufgewachsene IM Alexander Bangiev (ELO 2439) lebt seit 1992 in Deutschland, hat für Bielefeld in der 1. Bundesliga gespielt und betreibt in Hannover eine Schachschule. Als Autor diverser Eröffnungswerke und Chessbase-CDs ist er in Schachkreisen bekannt - auch für seine Beiträge zur Theorie des Könisggambits.
Mit seiner "Felderstrategie" versucht Bangiev nach eigenen Worten die oft unbewussten Denkmethoden der Großmeister im Schach zu strukturieren, ihre Grundlagen zu formulieren und damit auch für den Nichtprofi zugänglich zu machen:

A. Bangiev über seine Methode: "In meiner über dreißigjährigen Trainertätigkeit habe ich mich immer bemüht, das Schachspiel den Lernenden durch die dem Spiel innewohnende Logik und die ihr zugrundeliegende Denkweise nahe zu bringen. In den letzten drei Jahren habe ich diese Idee weiter entwickelt, und heute glaube ich sagen zu können, dass ich über eine vollständige Trainingsmethode verfüge. Diese folgt direkt aus der Tatsache, dass die Logik im Schachspiel sehr eng mit der Logik im Denken des Spielers verbunden ist, d.h. die Logik einer Stellung zu entdecken, bedeutet, auch logisch denken können. Erforderlich ist also in erster Linie, die richtige Denkweise, die ich "Denktechnik" nenne, zu erlernen."

Wie sieht diese "Denktechnik" nun aber in der Praxis aus?
 
Die Bangiev-Methode ist in der Tat eine Denkmethode - und zwar für jedes Stadium einer Schachpartie. Richtig angewendet, führt diese Methode nach Überzeugung Bangievs automatisch zu bekannten - aber dann verstandenen - Eröffnungszügen bzw. Mittelspiel- oder Endspielabwicklungen.
Die Bangiev-Methode (B-Methode) setzt sich aus drei Komponenten zusammen, nämlich:

Theorie: Die Felderstrategie, eine neue Schachtheorie, die vom Primat der Felder ausgeht (deshalb "Felderstrategie").
Methode: Die Felder-Zug-Denkmethode, eine neue Methode des schachlichen Denkens, die auf der Felderstrategie beruht.
Praxis: Das Schachtraining, das in der Felderstrategie gründet und in der Anwendung der Felder-Zug-Denkmethode besteht und bei dem die eigene Denktechnik systematisch trainiert wird.

Theorie: Felderstrategie
Wie der Name "Felderstrategie" schon ausdrückt, handelt es sich dabei um eine Schachtheorie, deren Blick vor allem auf die Felder des Schachbretts gerichtet ist. Die Felderstrategie ist die Theorie über die strategisch bedeutsamen Felder. Die Felderstrategie geht davon aus, dass es bestimmte Felder gibt, die während der ganzen Partie oder zumindest während langer Partiephasen ihre strategische bzw. lebenswichtige Bedeutung behalten.
Dabei formuliert Bangiev verblüffend einfache und universelle Grundsätze.

Methode: Felder-Zug-Denkmethode
Auf der Grundsätze der Felderstrategie werden vom Spieler Strategie und Initiative entwickelt. Auch hier formuliert Bangiev einen einfachen, einprägsamen Leitfaden

Praxis: Schachtraining
Das Alleintraining ist nach Bangiev die geeignetste Methode, die eigene Denktechnik zu fördern. Bei jeder Beschäftigung mit Schach soll der Spieler sich bemühen, konsequent ein und dieselbe Denkmethode zu verwenden. Beim Bangiev-Training trainiert man also keine taktischen Motive oder strategischen Prinzipien sondern allein die eigene Denktechnik auf Basis der obigen Methoden.

Die erste wissenschaftliche Spielmethode?
Mit der Bangiev-Methode gibt es - davon ist Bangiev überzeugt - erstmals in der Schachgeschichte eine wissenschaftliche Anleitung zum schachlichen Denken. Gesetzmäßigkeiten werden entdeckt und ausgearbeitet, die in jeder Spielphase gültig sind. Dabei werden Überlegungen immer von den Feldern ausgehen und erst dann die für die Eroberung der jeweiligen wichtigen Felder in Frage kommenden Züge untersuchen.
Dieser Weg, erst die Felder zu prüfen und dann erst die in Frage kommenden Züge – der während der ganzen Partie strikt beibehalten wird - ist der eigentliche Kern der Methode!

Die Methode in der Praxis
Diese Denkverfahren besteht aus drei Fragen: Strategie-, Richtung- und Farb-Frage.
1. Die Strategie-Frage: Mit der Beantwortung der Strategie-Frage soll der für Verteidigung eigene Raum definiert werden.
2. Die Richtungs-Frage: Mit der Beantwortung der Richtungs-Frage sollen die für Angriff besonders kritischen Felderzonen des feindlichen Raums festgestellt werden.
3. Die Farb-Frage: Mittels Beantwortung der Farb-Frage sollen diese für Angriff besonders kritischen Felderzonen farblich konkretisiert werden.

Bangiev2.jpg  Bangiev3.jpg Bangiev4.jpg


Nach dem Koordinierungs-Gesetz
"Die Strategie-Farbe und die Initiative-Farbe müssen einander entsprechen", soll man bestrebt sein, die Strategie und die Initiative farblich abzustimmen; d.h. für die Entfaltung einer weißfeldrigen Initiative soll man den eigenen weißfeldrigen Raum unter Kontrolle bekommen, also die entsprechende Strategie zu Grunde legen (für Weiß e4-, für Schwarz d5-Strategie); für die Entfaltung einer schwarzfeldrigen Initiative soll man den eigenen schwarzfeldrigen Raum unter Kontrolle haben, (für Weiß d4-, für Schwarz e5-Strategie).

Daraus ergibt sich dann jeweils die für das Spiel entscheidende Frage: Wie kann ich diese wichtigen Felder mittels der eigenen Steine erobern?
 
Das Angebot
Alexander Bangiev hat drei Trainings-CDs bei Chessbase veröffentlicht. Sie bieten jeweils eine Einführung und umfangreiches Trainingsmaterial zum Einsatz der Felderstrategie in Eröffnung und Mittelspiel. Der Trainierte wird bei jeder Taktikaufgabe aufgefordert, die Antworten auf diese Fragen zu finden und lernt somit, seine Denktechnik zur Anhebung seiner Spielstärke zu schulen.

Fazit
Die Bangiev-Methode ist für viele Spieler - und Trainer - zunächst einmal sehr ungewohnt. Allerdings ist sie im Prinzip rasch nachzuvollziehen, braucht jedoch regelmäßiges Training um wirklich verinnerlicht zu werden. Alexander Bangiev vertritt seine Methode natürlich mit großer Emphatie und ist davon überzeugt, dass die Konzentration auf seine Methode für eine deutliche Steigerung der Spielstärke sorgt.

Erste Tests, die der Autor dieser Besprechung selbt mit Jugendlichen ab ca. 1200 DWZ durchgeführt hat, sind durchaus positiv verlaufen. Vor allem Spielern, die in den unterschiedlichen Spielphasen Schwierigkeiten bei der Planfindung haben und sich deshalb nahezu ausschließlich auf Taktik konzentrieren, ermöglicht die Bangiev-Methode den Einstieg in fundiertes strategsiches Denken. Optimal zur Wirkung kann sie in der Praxis jedoch nur kommen, wenn die klassischen Taktikmotive, Endspieltechniken und Mattbilder bereits umfassend eingeprägt sind.

Zu empfehlen ist eine Beschäftigung mit dieser Methode also vor allem Spielern ab einer Spielstärke von ca. 1500 DWZ - verallgemeinern kann man diese Aussage jedoch kaum. Es wird sicher Spieler geben, die darauf stärker "anspringen" und wiederum andere, die keinen rechten Zugang dazu zu finden vermögen.

In jedem Fall sollte sich aber ein engagierter Trainer intensiv mit der Bangiev-Methode auseinandersetzen. Sie qualifiziert das eigene didaktische Repertoire in jedem Fall!

Weitere Angebote
Bangiev bietet auch über seine sehr professionell gestaltete Homepage http://www.bangiev.de/home/ Fernkurse an und führt Wochenendlehrgänge zur Einführung in seine Methode durch. Ein Besuch der Homepage lohnt sich in jedem Fall, da hier die Methode in allen Facetten detailliert erläutert wird.

Schachtraining - Felderstrategie 1-3
Bezug: http://www.chessbase.de/ sowie Schachhändler
Preis: Je DVD ca. 20,- Euro. Fernkurse siehe www.bangiev.de.
Bewertung: TTTTTt (5/6 Türme)

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© 2005 Jörg Sommer. Nachdruck ohne weitere Genehmigung, aber nur unter folgender Angabe: "Autor: Jörg Sommer. Quelle: www.schachbund.de", gestattet.

Jörg Sommer ist Pädagoge, Journalist (ACP-Mitglied) und einer der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands (http://www.kopietz-sommer.de). Er hat umfangreiche Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ist Begründer der unabhängigen Diskussionsplattform KiSch (http://www.kinderschach.net).


Und nun - Der dicker_Hund.jpg der Woche:

Na, diesmal kommt er ein bisschen magerer daher - aber eben nur ein bisschen. Statt der üblichen fünf Exemplare gibt es diesmal 3 mal die 3, das bedeutet drei Mal je ein Exemplar der dritten Felderstrategie-CD - spendiert von CHESSBASE; http://www.chessbase.de/

Wenn Sie an der Verlosung der begehrten Lehrmaterialien teilnehmen wollen, schreiben Sie bitte eine Mailnachricht an den Pressereferenten des deutschen Schachbundes, Klaus-J. Lais, klaus-j-lais@gmx.de mit dem Inhalt, dass Sie an der Verlosung teilnehmen möchten. Aus juristischen Gründen können wir nur noch Bewerbungen akzeptieren, die eine vollständige Postadresse beinhalten. Mitarbeiter des deutschen Schachbundes und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 11. Januar 2006, 23h59 Uhr. Die Gewinner werden am Samstag, 14. Januar 06, veröffentlicht.
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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