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Olympiade Deutschland lernt Schach
Olympiade

13.11.2005
 Bauerndiplombericht.jpg


Der Olympia-Ausschuss des deutschen Schachbundes
begleitet die Zeit bis zum großen Ereignis 2008 mit diversen, werbewirksamen Aktionen. Selbstverständlich werden diese auch dokumentiert, unter anderem von vielen fleißigen Mitarbeitern in ganz Deutschland. Ein engagiertes Mitglied dieser fleißigen Helfer ist Axel Dohms. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Ausbildungsoffensive, aber auch in der Arbeit mit der Jugendolympiamannschaft.

Im folgenden Beitrag beschäftigt  er sich mit der Ausbildungsoffensive des DSB. Der Beitrag entstand im Februar 2005.

Fünfjähriger erwirbt Bauerndiplom

Jan Mundorf (rechts) ist 5 Jahre. Ein quecksilbriges Kerlchen. Nach den Sommerferien 2005 kommt er in die Schule. Seine Mutter hat ihn und seinen 7 Jahre alten Bruder Sven im Februar zum Schachtraining angemeldet. Zuhause steht ein Schachtisch mit Figuren aus Zinn, kunstvoll. Über die hat sich Jan hergemacht und nicht mehr davon losgelassen.

Einige Buchstaben und Zahlen kann er schon. So ist die Erklärung des Bretts und der Feldernamen keine Hexerei. Mit der Grundaufstellung ist er vertraut, mit der Gangart der Figuren ebenfalls.
"Na, dann setz mal mit König und zwei Türmen den weißen König matt." Er probiert es, kommt einigermaßen voran, so ganz zum glücklichen Ende allerdings nicht. "Huch, da ist ja einer von meinen Türmen futsch." – "Dann musst Du es halt mit König und nur einem Turm versuchen. Das ist natürlich schwerer." Kein Erfolg. "Soll ich Dir mal zeigen, wie es mit zwei Türmen ganz leicht geht?" Heftiges Nicken. Und dann Probieren. Ein seliges Grins-Lächeln. Auch eine Woche später schafft er es. Er hat's begriffen.

3. Stunde. "Matt in einem Zug." Er bekommt einen Bleistift, sein Bruder einen Kugelschreiber. Mr. B. und Mr. K. lösen 12 Aufgaben aus einem Heft Jugendschach fehlerlos in einer Viertelstunde. Da sie die Züge nicht aufschreiben können, machen sie Striche.

4.Stunde. Eine Schwierigkeit taucht auf. Fußball, Jan kann am Freitagstraining nicht mehr teilnehmen. Auf das Schach will er aber, versichert seine Mutter, nicht verzichten. "Würden Sie ihm Privatunterricht erteilen?" "Ja, zum ersten und letzten Mal in meinem Leben. Der Knirps ist es wert."

5. Stunde. Kd1, d2 – Kd8. Bauernendspiel. Erklärung von Raumvorteil in einer ganz ähnlichen Stellung Kd6, d2 – Kd8. Gegner an der Grundreihe festnageln. Wer schafft das, der König oder der Bauer? Keine Schwierigkeiten.

6. Stunde. Ein schwieriges Thema: Bauerndurchbruch. Bevor das geübt wird, wird Jan auf sein bisheriges Wissen abgefragt. Er hat auf Abruf folgende Begriffe parat: Raumvorteil, Opposition, Quadratregel, "Türsteherposten" des Königs auf der 7. Reihe für den Einzug seines nachfolgenden Freibauern. "Rasenmäher-Turm / Dame", die den König auf der Grundreihe festnageln. Löst Brunthaler-Aufgaben "Fit für U8-Meisterschaft" 1 - 4 in 4 Minuten.

7. Stunde, 8. Stunde. Jan und Sven erledigen die Aufgaben im Brunthaler-Heft immer schneller. Sie sind mit der Rubrik "Weiß setzt in einem Zug matt" durch.

9. Stunde. Jan und sein Bruder teilen strahlend mit, dass sie das Computerprogramm "Fritz und Fertig" bekommen und auf den unteren Spielstärken schon besiegt hätten. "Fabelhaft, dann braucht Ihr den Krixel-Kraxel ja nicht mehr." "Doch, doch" ertönt es unisono. "Mit Dir und Menschen ist Schach schöner." Zur Belohnung dürfen sie ein Partiechen spielen. Das kommt nicht ganz zuende. "Wir müssen noch zum Schwimmen." Sie bekommen trotzdem beide den Kugelschreiber "Schach macht Spaß" und bringen ihn in den folgenden Stunden stets mit. "Mit dem schafft Ihr noch vor den Sommerferien das Bauerndiplom."

10. /11. Stunde. In zügigem Tempo wird "Weiß/Schwarz setzt in einem Zug matt" gelöst. Immer vom Blatt. Das ist eine Belohnung mit dem Mini-Lehrbuch des Dt. Schachbunds wert. Danach wird das Legal-Matt besprochen, dann die Rochade-Regel. Am Ende ein Simultan-Partiechen gegen die zwei Knirpse. Sie gucken sich zunächst ihre Züge ab, weichen später ab. Der Jüngere leistet länger Widerstand.

12. Stunde. Ihr habt es beim letzten Mal gesehen: es genügt nicht, fünf gute Eröffnungszüge zu machen und anschließend sich um nichts mehr zu kümmern. Immer wach bleiben: was hat der Gegner mit seinem Zug vor? Diesmal werden es 8 statt 5 gute Anfangszüge, danach geht es schnell zuende. Es folgt ein schwieriges Kapitel: die en passant-Regel. Da hat sich in der Schulschach-AG ein gereimtes Dings mit freier Melodienwahl bewährt:

"Wenn ein feindlicher Bauer
von seinem Ausgangsfeld
2 Felder vorrückt
und sich neben meinen stellt,

dann werde ich ein ganz Schlauer
und darf ihn schlagen,
wenn es mir gefällt" (einenVorteil bringt)

Das gereimte Dingsbums gefällt ihnen, die Regel auch. Sie summen sie immer wieder. Der Groschen ist gefallen.

13. Stunde. Sie haben ihre restlichen vier Übungen "Weiß setzt in 2 Zügen matt" zu Hause richtig beantwortet. Dafür gibt es, wie versprochen, 50 Cent für jeden. Anschließend Wiederholung: Mattsetzen mit 2 Türmen, Rochade-Regel. Sie lernen gerade Schwimmen. Ich erzähle ihnen, wie ich das gelernt habe. Wir wiederholen, wie ein Freibauer gebildet und anschließend verwertet wird. "Das macht mal nach, ihr künftigen Freischwimmer, und bildet einen Freibauern." Geht gut. In 2 Wochen kommt der große Test, Bauerndiplom. "Vor dem braucht ihr so wenig Angst zu haben wie vor dem Wasser." Tschüß.

14. Stunde. Heute kommt Jan ohne seinen Bruder. Der ist auf Klassenfahrt. Rekapituliert wird die en passant-Regel. Danach 12 Aufgaben (Brunnthaler) "Schwarz setzt in 2 Zügen matt". In 30 Minuten vom Blatt gelöst! Nicht schlecht. Das Bauerndiplom winkt. In 14 Tagen, mal sehen.

15. Stunde. Der Countdown zum Bauerndiplom des DSB läuft. Wir knüpfen, nur zur Gedächtnisauffrischung, uns das Brakeler Bauerndiplom vor. Das Quiz auf der letzten Seite macht keine Schwierigkeiten, die Aufgaben zur Rochade und en passant-Regel auch nicht. Die Fehlersuche in unmöglichen Schachstellungen ebenso wenig. Dann noch: Wie kommt der Springer a1 auf schnellstem Wege nach h8? Hoppla, schwerer als gedacht. Aber sie schaffen es nach einigen Fehlversuchen. Na denn, auf Wiedersehen am nächsten Montag.

16. Stunde. Hurra! Geschafft! Das Bauerndiplom geht - wie nicht anders zu erwarten - in einer halben Stunde mit der bestmöglichen Punktzahl über die Bühne. "Jetzt aber ab in die Ferien!" Ihr nach Portugal, wo eure Mutter herstammt und ich die Schule besucht habe. Und dann ich nach Frankreich in meine Ferienwohnung, um mich von euch zwei Rackern zu erholen. Wir sehen uns im Oktober wieder, okay? - "Klar doch, Krixel-Kraxel."

Axel Dohms
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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