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Leistungssport Besuch der ugandischen Schach-Nationalmannschaft
Leistungssport

10.11.2005

Die ugandische Mannschaft bei ihrem Besuch in Erlangen mit dem 1. Vorsitzenden der Sportgemeinschaft Siemens Erlangen, Herrn Thomas Marenbach.

Forchheim, München und Erlangen, 29. September bis 9. Oktober 2005

11 Ugander in Bayern - würde das gut gehen?

Blicken wir zunächst zurück: Am Anfang stand der Wunschtraum des ugandischen Schachverbands, seiner Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Olympiade 2006 die Teilnahme an einem starken Elo-Turnier in Deutschland zu ermöglichen. Nachdem es dieser Traum bis auf die Website des Deutschen Schachbundes ge-schafft hatte, begann er Wirklichkeit zu werden: Zunächst erklärte sich der Schach-club Forchheim großzügig bereit, die Ugander zum 4. Forchheimer Elo-Open (1.-3.10.) einzuladen und sämtliche vor Ort anfallenden Kosten zu übernehmen. Die Kunde vom afrikanischen Besuch in Forchheim erreichte bald auch engagierte Schachfreun-de im benachbarten Erlangen sowie in München, so dass das Programm - auch Dank eines Zuschusses des DSB - auf beide Städte ausgeweitet werden konnte: Während in München der Schachclub des Europäischen Patentamts und der SC Zugzwang zu einem Vergleichskampf luden, wurde der Erlanger Programmteil von der Schachgemeinschaft Siemens - unterstützt durch den TB/TV Erlangen - vorbereitet.

Für beide Seiten - ugandische Gäste und deutsche Gastgeber - bedeutete der Besuch eine außergewöhnlich positive Erfahrung: Die Ugander zeigten sich beeindruckt von deutscher Gastfreundschaft (man hatte wohl anderes erwartet!?), schwärmten von bayrischem Essen (schön große Portionen!) und staunten über das deutsche Organi-sationstalent: Turniere, bei dem alle Runden pünktlich beginnen und es keine Pannen gibt, hatten sie bis dato noch nie erlebt. Auf deutscher Seite wurde vor allem die Freundlichkeit und Bescheidenheit der ugandischen Gäste gelobt.

Wirkliche Probleme gab es keine, und Problemchen wurden pragmatisch gelöst:

  • Bei herbstlichen Temperaturen (der ugandische Frierpunkt liegt bei etwa 25 Grad) am Schachbrett sitzen zu müssen, verlangt einem Ugander alles ab. Wären unsere schwarzafrikanischen Schachfreunde optisch nicht ohnehin schon auffällig, hätte man sie anhand ihrer dicken Anoraks erkannt, derer sie sich auch in hitzigen Zeitnotgefechten nicht entledigten.
  • "Ugandisches Englisch" ist für deutsche Ohren sehr gewöhnungsbedürftig - fast so sehr wie von Deutschen gesprochenes Englisch für Ugander. Hieraus resultierende Verständigungsprobleme mussten pantomimisch gelöst werden, was den Beteiligten viel Spaß gemacht zu haben scheint: Geradezu begeistert zeigten sich jene Ugander, die in Privatfamilien untergebracht waren, in denen kein Wort Englisch gesprochen wurde
  • Anfängliche ugandische Schwierigkeiten mit der deutschen Pünktlichkeit konn-ten die Harmonie ebenso wenig trüben: "Wir treffen uns um 8 Uhr" versteht ein Ugander üblicherweise als "dann stell ich den Wecker auf ½ 9"

Zum Schluss noch ein Wort zum schachlichen Wert des Besuchs: Die ugandischen Spieler, die durch ihren kampfbetont-kompromisslosen Spielstil zu gefallen wussten, fühlen sich durch die in Deutschland erworbene Spielpraxis sowie das großmeisterli-che Training (neben GM Bezold hatte sich auch GM Prusikin zu einer Trainingsstunde bereit gefunden) bestens auf Turin 2006 vorbereitet. Dies obwohl längst nicht alles nach Wunsch verlief: Zu den Enttäuschungen zählte das schmerzhafte 0:11 im Uh-rensimultan gegen GM Bezold, auf den man sich eröffnungstheoretisch bestens vor-bereitet glaubte. Ausgerichtet wurde das Simultan in der historischen Pulvermühle, dem einstigen Zufluchtsort von Bobby Fischer in der idyllischen Fränkischen Schweiz, was den Schmerz der Niederlage(n) allerdings nur wenig zu lindern vermochte. Är-gerlich mit sich selbst waren die ugandischen Nationalspieler auch deshalb, weil sie in der 5. und letzten Runde des Forchheim-Opens fast geschlossen Niederlagen hin-nehmen mussten. Das Ziel, ihre (zwischen 2100 und 2200 liegenden) Elo-Zahlen zu verbessern, konnte dadurch nicht erreicht werden.

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Ja, es ist gut gegangen! Gestärkt durch das deut-sche Trainingslager hegt im "Team Uganda" niemand Zweifel, dass die nationale Mis-sion, d.h. eine Platzierung vor dem ungeliebten Nachbarn Ruanda, auch in Turin 2006 gelingen wird. Mehr noch, das ugandische Selbstbewusstsein ist nun dergestalt, dass man sich geradezu Historisches zutraut: Einen Platz unter den ersten 100! 

Und in Dresden (Olympiade 2008) wolle man dann um die Medaillen mitspielen - das gehe natürlich nur, so der Nationalcoach augenzwinkernd, wenn das Team auch 2006 und 2007 wieder in Deutschland trainieren dürfe...

Holger Seubert, Ständiger Vertreter Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Kampala, Uganda 

Weiterführende Informationen zum Schch in Uganda als PDF (ca. 128 kB) zum Download.
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Veröffentlicht von Michael Gründer



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