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Ausbildung Weiterbildungslehrgang für A-Lizenztrainer
Ausbildung

08.10.2005
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Foto: Dr._Kauke_dankt_Prof._Dr._Hochgräfe_für_seine_langjährige_Referententätigkeit

Weiterbildungslehrgang für A-Lizenztrainer des Deutschen Schachbundes an der internationalen Trainerakademie in Berlin 2005 - Ein Erfahrungsbericht von Dr. Ernst Bönsch


In einem Rhythmus von zwei Jahren sind die Trainer mit der höchsten nationalen Lizenzstufe laut den gültigen Rahmenrichtlinien des Deutschen Schachbundes gehalten, einen Weiterbildungslehrgang zu besuchen und damit ihre Lizenz zu verlängern. Für B-Trainer gilt eine Dreijahres- und C-Trainer eine Vierjahresfrist. Von den 49 listenmäßig erfassten A-Trainern nahmen beim diesjährigen Lehrgang vom 02.-04.09. die Trainer Mietek Bakalarz, Dr. Ernst Bönsch, Heinrich Gutheil, Jörg Pachow, Bruno Piochacz, Bernd Rosen am Lehrgang in Berlin teil. Vielleicht hilft der in der Lehrgangsauswertung erbrachte Vorschlag, die Weiterbildung jährlich jeweils zum gleichen Zeitpunkt Mitte September zu veranstalten, zu höherer Teilnehmerzahl und mehr Kontinuität. Der nächste Lehrgang würde dann vom 15.-17.09.2006 in der FIDE-Trainerakademie Berlin stattfinden.
Lehrgangsleiter GM Uwe Bönsch erläuterte eingangs das Lehrgangsprogramm und verwies besonders auf die beiden bewährten Schwerpunktthemen zur pädagogisch-psychologischen Schulung der Trainer und dem effektiven Arbeiten mit ChessBase.

Bei der traditionellen Vorstellung mit Erfahrungsberichten der Teilnehmer war besonders  eine Tendenz des Gründens von privaten Schachschulen zu erkennen. Allein zwei Beiträge von anwesenden Trainern beschäftigten sich mit diesem Thema. Nun einige Informationen zum thematischen Ablauf des Lehrgangs.

M. Bakalarz aus Biwer (Luxenburg) berichtete am Freitagabend über inhaltliche und organisatorische Vorbereitungen zur Gründung einer "Schachakademie Trier", die am 16.09.05 eröffnet wurde. Bisherige positive Erfahrungen mit dem Internet-Training werden auch in der neuen Schachschule eine bedeutende Rolle spielen.

Bundestrainer U. Bönsch gab eine fachliche Auswertung zur Europa-Mannschaftsmeisterschaft der Männer und Frauen kürzlich in Göteborg. Dabei wies er auch auf die Schwierigkeiten hin, die jeweils stärksten Spielerinnen und Spieler sowohl für den Vorbereitungslehrgang als auch für die Meisterschaftsteilnahme zu gewinnen. Leider war während der Meisterschaft nur GM Alexander Graf in Hochform, der das beste individuelle Resultat der Europameisterschaft mit einer Performance von 2801(!) erzielte.

Über eineinhalb Jahrzehnte leitete Prof. Dr. Hans-Jürgen Hochgräfe als Referent für Ausbildung die Geschicke des Ausbildungswesens im Deutschen Schachbund. Für sein erfolgreiches langjähriges Wirken, auch zum Wohl der anwesenden A-Lizenztrainer, dankte Dr. Marion Kauke dem jüngst zum Vizepräsidenten gewählten Präsidiumsmitglied (Foto). Sie überreichte ihm ihr Buch "Kooperative Intelligenz" - Sozialpsychologische und spielexperimentelle Grundlagen der Interaktivität zwischen Partnern. Vielleicht kann es dazu beitragen, die partnerschaftlichen Kräfte im Zusammenspiel für die anspruchsvollen Aufgaben des Deutschen Schachbundes, klug zu vereinen. Vor allem gilt es ehrenamtlichen Funktionären, Schiedsrichtern und Trainern auf allen Ebenen eine höhere Wertschätzung für ihre wichtige Tätigkeit zukommen zu lassen.                 

Dr. Hochgräfe sprach über "Olympiade und Leistungssport - Beitrag der Trainer zum Gelingen der Schacholympiade Dresden 2008", eine brisante Thematik, die zunehmend größere Bedeutsamkeit erlangt. Dabei hob er hervor, dass ein ansprechendes Resultat der deutschen Mannschaften, wie ein Platz unter den ersten Sechs, bei der gestiegenen Leistungsdichte im Weltmaßstab nur zu erreichen ist, falls dem Leistungssport bestimmte Prioritäten eingeräumt werden. Mithelfen soll auch eine Ausbildungsoffensive, die u. a. einen Schachboom durch Ausbildung von mindestens 2008 neuen Trainern auslöst.

In der anschließenden lebhaften Diskussion zu leistungssportlichen Fragen wurde besonders die Aufgabe des Deutschen Schachbunds hervorgehoben, alle Kräfte zu mobilisieren, die ein gutes Abschneiden seiner Mannschaften auf heimatlichen Boden ermöglichen (Ausstrahlungskraft, Medienwirksamkeit u.a.). Dazu zählen unter Umständen auch ungewöhnliche Maßnahmen durch punktuelle Förderung von Nachwuchskadern (unter Berücksichtigung der damit verbundenen Schwierigkeiten) und Einbeziehen leistungsstarker Topspieler mit gezielter Unterstützung durch Sponsoren.

PD Dr. M. Kauke legte im Rahmen der pädagogisch-psychologischen Grundlagen der Trainertätigkeit besonderen Wert auf die aktive Mitwirkung der Teilnehmer. Dabei ging es im ersten Teil um typische Situationen im Schachunterricht, Training oder Wettkampf, in denen kreative Lösungen für schwierige pädagogische Momente in der Praxis gefunden werden sollten. Beim Ausfüllen eines Arbeitsblatts waren vor allem die pädagogisch-psychologischen "Erfolgserlebnisse" erfahrener Trainer gefragt. Beim Auswerten der fixierten Praxisbeispiele profitierten alle von den vielen eindrucksvollen Erfahrungen, die langjährige Schachtrainer erlebten. Es kamen auch zahlreiche "Geheimnisse" aus der Gedankenwelt von Fachtrainern zutage, die nach wissenschaftlichen bzw. psychologischen Kriterien durchleuchtet wurden. So erwiesen sich manche so genannten Tricks als psychologische Gesetzmäßigkeiten. Nicht nur Spieler, auch Trainer müssen mit einer starken Resilienz aufwarten, der Fähigkeit sich geschickt zu wehren, negative Gefühle in positive Emotionen umzuwandeln, störfest zu sein sowie Rückschläge auszuhalten und vor allem auftretenden Ärger zu kanalisieren, statt zu explodieren.

Nachmittags erlebten wir in Form eines Rollenspiels typische Verhaltensweisen zwischen Trainer und Schützling. Handlungsthema war nach einem Vorschlag von H. Gutheil (der auch als Regisseur half): "Ein junger Spieler will absolut keine Verlustpartien auswerten". Der Trainer (J. Pachow) und das Kind (B. Rosen) saßen sich "interessenfeindlich" gegenüber und tauschten ihre Argumente aus (Foto). Durch Videografieren der Szenen konnte anschließend das Geschehen nochmals in Wort und Bild rekapituliert und verhaltenspsychologisch interpretiert werden. Aus den gefundenen Reserven in der Argumentation ergaben sich für alle pädagogisch wertvolle Schlussfolgerungen.

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Foto: Der_trotzige_Schüler_(Bernd)_will_keine_Verlustpartien_mit_seinem_Trainer_(Pachow)_auswerten.

B. Piochacz legte in seinem Trainerbeitrag eine umfangreiche Analyse der Zeitschrift JugendSchach im Hinblick auf  den Anfängerunterricht vor. Dabei brachte er zum Ausdruck, dass inzwischen zahlreiche Schachlehrer/Trainer die Zeitschrift für ihre Unterrichtsgestaltung nutzen. Die meisten Beiträge sind didaktisch gut aufbereitet und erleichtern zunehmend mehr die Vorbereitung auf die Lehr- und Übungsstunden.

J. Pachows Thema traf, wie schon erwähnt, den gegenwärtigen Trend in der Schachentwicklung. Er informierte über den Aufbau einer neuen privaten Schachschule unter der Bezeichnung SSBB - Schach Schule Berlin Brandenburg. Bereits 1986 an der Leipziger Sporthochschule als Sport- und Schachlehrer ausgebildet, kann er inzwischen auf eine langjährige Praxis als Trainer, vor allem im Nachwuchsbereich, zurückblicken. Nach Teilnahmen an BPW-Seminaren, Gründertreffs und Existenzgründerseminaren erfolgte im März 2004 sein Start als Ich-AG. Heute gründet sich seine Tätigkeit/Finanzierung auf unterschiedliche Lehr- und Trainingsangebote wie Training, Vorbereitungslehrgänge etc. in Vereinen, Kurse für Jungen/Mädchen an mehreren Schulen bzw. Kindereinrichtungen, Privat- und Sondertraining für Talente und Erwachsene.

M. Richter, Spezialist für die ChessBase-Problematik unterwies am Sonntagvormittag die Trainer, wie sie effektiv mit dem neuen Programm 9.0 umgehen können. Der modernisierte Bedienkomfort gestattet ein noch schnelleres Umsetzen von Trainingsaufgaben. Das Vorbereiten auf einen Gegner wird vor allem durch ein neues Datenbanklistenfenster erleichtert. In den Datenlisten sind die einzelnen Spalten frei konfigurierbar. Das aktuelle Spielerlexikon beinhaltet inzwischen 20800 Fotos von Spielern aus aller Welt. Die für jeden Trainer wichtige Funktion des Eröffnungstrainings erhielt bei 9.0 eine neue Dimension. Mit Hilfe der Eröffnungsreferenz können aus einer großen Datenbank zu einer bestimmten Eröffnungsstellung mit hoher Geschwindigkeit folgende Fragen beantwortet werden:

Welche Züge wurden gespielt und wie populär sind sie? Auf welche bekannten Vorbilder wurde zurückgegriffen und ist die Zugfolge noch modern? Das technisch gut eingerichtete Computerkabinett in der Trainerakademie ließ die Möglichkeit zu, gleich an mehreren Geräten das neue ChessBase-Programm selbst auszuprobieren. IM Michael Richter, der kürzlich in Berlin eine eigene Schachschule eröffnete, gab die fachgerechten Hinweise dazu.

In einer abschließenden Auswertung lobte Lehrgangsleiter Uwe Bönsch sowohl die hohe Qualität der Vorträge als auch das aktive Mitwirken seiner A-Trainerkollegen. Gleichzeitig verwies er auf die Möglichkeit, an gleicher Stätte vom 04.-10. November dieses Jahres während eines internationalen FIDE-Ausbildungskurses die Lizenz eines FIDE-Trainers oder FIDE-Schachlehrers (Instructor) erwerben zu können. Für A- und B-Lizenztrainer des Deutschen Schachbundes wird die Kursteilnahme als Weiterbildungsmaßnahme in der jeweiligen Lizenzstufe gewertet. Analog dazu trifft das auch auf die Ausbildung als Instructor für die C-Trainerweiterbildung zu.

International liegen zurzeit bereits Anmeldungen aus Ländern wie Indien, Südkorea, Mexiko, Österreich, Schweden, Italien, Türkei und Luxemburg vor. Seitens des FIDE-Trainer- Committees gab GM Adrian Mikhalchishin seine Zusage, als Lektor zu wirken. Näheres ist auf der Website des DSB unter dem Link FIDE Trainer Academy zu entnehmen.
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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