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Olympiade Elisabeth Pähtz im Gespräch
Olympiade

17.09.2005

Der Olympia-Ausschuss des deutschen Schachbundes begleitet die Zeit bis zum großen Ereignis 2008 mit diversen werbewirksamen Aktionen. Selbstverständlich werden diese auch dokumentiert, unter anderem von vielen fleißigen Mitarbeitern in ganz Deutschland. Ein engagiertes Mitglied dieser fleißigen Helfer ist Leni Nathrath. Ihre Hauptaufgabe ist es, die wichtigsten Akteure der Schacholympiade ins Rampenlicht zu setzen, deren Motivation und Interessen zu fokussieren. Diesmal hatte sie Gelegenheit, mit Elisabeth Pähtz zu sprechen. In loser Reihenfolge erscheinen auf www.schachbund.de weitere Interviews und Fotos von Frau Nathrath. Dieses Interview entstand bereits im April 2005, mitten während der Abiturvorbereitungen der stärksten deutschen Spielerin.

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank für Ihre  spontane Zusage am Telefon zu diesem Interview, obwohl Sie mitten im Abiturstress sind! Und da wir schon beim Thema sind: wie stehen die Aktien im Augenblick, welche Prüfungen haben Sie schon und was haben Sie noch vor sich ?

Elisabeth Pähtz im Gespräch

Also bis jetzt habe ich nur die Schachprüfung abgelegt, und das war die einfachste von allen. Ich habe 15 Punkte erhalten. Die nächste Prüfung ist die Volleyballprüfung am 27.April. Das wird nicht so ganz einfach werden, aber irgendwie wird es auch gehen.

Ich höre mit Erstaunen, dass ja hier Leistungskurs Schach möglich ist. Gibt es denn auch Schüler, die 'normale' Leistungskursfächer wählen wie Englisch, Mathematik oder sonstige ?


Da wir ein Sportgymnasium sind, ist nun mal Sport der Leistungskurs. Und dieser setzt sich zusammen aus einer  Einzelsportart, einer Mannschaftssportart und dem Fach Sporttheorie. Entsprechend setzt sich auch die Note zusammen, und zwar zu 50% aus Sporttheorie, wo man über Sachen wie Schnelligkeit und Ausdauer spricht, zu 30 % aus der Spezialsportart,- bei mir ist das eben Schach -und zu 20% aus einer Mannschaftssportart, bei mir Volleyball.

Leute, die mit Schach nichts am Hut haben, sagen oft : Schach ist überhaupt kein richtiger Sport. Die sitzen nur an Brettern, dösen vor sich hin und machen  ab und zu einen Zug. Ist das hier auch so im Sportgymnasium, dass Schach neben Fußball oder Tennis, wo man wirklich rennt und Bälle übers Netz schlägt, als gleichwertig empfunden wird ?

Ich hab an unserer Schule noch nicht mitbekommen, dass sich irgend jemand abfällig über Schach geäußert hat, wobei ich auch sagen muss, dass Schach eine der erfolgreichsten Sportarten an unserem Sportgymnasium ist. Wir haben sehr viele Medaillen von nationalem und internationalem Niveau erringen können. Auch ist Schach sehr sportlich, denn die Kilos purzeln, wenn wir intensiv Schach spielen. Beim Schachspielen ist man teilweise einer enormen Stresssituation ausgesetzt, bei der man unheimlich viel Energie verbraucht.  

Was machen Sie denn nach dem Abitur ? Ich habe vor einiger Zeit gelesen, dass Sie zwei Jahre lang professionell in Sachen Schach tätig werden wollen. Ist das immer noch aktuell oder haben Sie Ihre Pläne schon revidiert ?

Mehr oder weniger aktuell. Ich weiß es nicht. Nach dem Abitur geht es erst einmal zur EM. Darüber hinaus stehen weitere internationale Turniere bereits fest bzw. befinden sich in Planung. Einige Zeit werde ich mich auch in Russland aufhalten, um mein Russisch zu vervollkommnen und vielleicht  auch  ein bisschen Schach zu spielen.

Bei Internationalen Schachturnieren ist man ja sehr gefordert. Wieweit ist es für Sie von Bedeutung, von Ihrer Familie unterstützt zu werden ?

Meine Eltern unterstützen mich sehr und das ist für mich auch wichtig. Da mein Vater selbst Schach spielt, hat er mich oft bei wichtigen Turnieren begleitet . Aus schachlicher Sicht war es gut für mich, emotional gesehen jedoch war mein Vater zu sehr involviert und hat darunter gelitten. Er war aufgeregter als ich selbst, was letztendlich auch für mich oft anstrengend und belastend war. Einmal hat mich auch ein Freund begleitet. Aber das war ebenso schlimm. Am besten ist, es fährt ein Trainer  mit, dem man nicht so nahe steht, mit welchem man aber sehr gut auskommt. Das ist wahrscheinlich das Beste.

Ist es denn theoretisch möglich oder überhaupt vorstellbar, dass man mit Liebeskummer Schach spielen kann ?

Oh ja, das kann man. Und aus meinen eigenen Erfahrungen heraus hab ich dabei so richtig gut gespielt. Aber ich kann nicht erklären, warum.

Jetzt hätte ich Sie gern gefragt, woran das liegt, aber dann suchen wir eher nicht nach Lösungsmöglichkeiten.

Vielleicht ist man innerlich so wütend, dass man seine Aggressionen auf dem Schachbrett auslebt. Wenn ich zurückblicke, habe ich in emotionalen Stresssituationen bisher immer relativ stark gespielt.

Nun ist ja 2008 die Schacholympiade. Gibt es da für Sie eine spezielle Phase der Vorbereitung, haben Sie da ein spezielles Training oder konzentrieren Sie sich mehr auf die nächsten Turniere ?

Ach, 2008, das ist erst in 3 Jahren, darüber denk ich jetzt noch nicht nach. Speziell würde ich mich auf solche Turniere nie vorbereiten. Bis auf ein paar Eröffnungszüge studieren wird da nicht viel passieren, denke ich.

Es gibt 10 Jugendliche hier, die in einer Jugendmannschaft für Olympia dafür trainiert werden. Haben Sie zu denen speziellen Kontakt?

Ich kenne einige von ihnen, aber richtigen Kontakt hab ich nur zu Klein - Elena, da sie hier an der Schule herumspringt.

Ist es überhaupt möglich, innerhalb der Schachwelt Freundschaften aufzubauen ?

Auf jeden Fall. Ich hab viele Freundinnen, nicht nur in Deutschland. Eine sehr gute Freundin, mit der ich jetzt auch einen Monat im August bzw. September nach Russland fahren werde, wohnt in der Schweiz. Auch in England und Frankreich habe ich Freundinnen.

Wenn Ihre Freunde Sie hier in Dresden besuchen, was machen Sie dann ? Wo trifft man sich in Dresden ?

Wenn sie mich besuchen, dann schlafen sie meistens, wenn ich in der Schule bin. Schachspieler sind Langschläfer und Nachtmenschen. Es gibt hier einige Bars, z.B. so eine Cocktailbar am Neustädter Bahnhof und da gibt es jeden Tag einen speziellen Tag. Am Montag ist das Essen billiger, am Dienstag gibt's die Cocktails zum halben Preis, am Mittwoch eine Karaoke Party, am Donnerstag eine Messenger mms-Party und am Freitag gibt's eine Briefchen-Schreib-Party. Wir haben auch sonst Discos hier, das PM oder das Flower Power, wo man Oldies hören kann.

Wenn ich diese vielen Angebote höre, dann kann ich mir vorstellen, dass es Ihnen als Erfurterin trotzdem leicht gefallen ist ,hier nach Dresden zu wechseln. Oder war Schach eigentlich der ausschlaggebende Grund und die Zugehörigkeit zum Sportgymnasium ?

Der ausschlaggebende Grund war tatsächlich Schach. Anfangs erhielt ich am Sportgymnasium umfangreiches Einzeltraining. Später wurde der Einzelunterricht stark reduziert, was ich sehr bedauert habe. Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Trotzdem freue ich mich darauf, bald wieder zu Hause in Erfurt zu sein.

Wie sieht das in Ihrer Freizeit aus ? Haben Sie ständig das Schachbrett im Koffer oder geben Sie sich einmal eine Auszeit unter Palmen?

Also im Urlaub nehme ich prinzipiell kein Schachbrett mit. Das wäre ein Wunder !

Auch keinen Schachcomputer ?

Doch, mitunter schon. Wenn ich gerade auf der Durchreise bin, also von Turnieren aus weiterfliege. Dann ist das aber nicht Absicht, sondern hat sich zwangsläufig so ergeben.

Elisabeth, herzlichen Dank für  das Gespräch !
Elisabeth Pähtz im Gespräch

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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