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Internetpresse Kleines Schach und große Öffentlichkeit
Internetpresse

13.06.2005
Ein Papier von Ralf Mulde aus Bremen zur Problematik guter Öffentlichkeitsarbeit für einen nur bedingt Öffentlichkeits-wirksamen Sport. Das Dokument wird veröffentlicht im Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Wiederbelebung eines Ausschusses der Öffentlichkeitsarbeiter im deutschen Schach. Am kommenden Wochenende findet übrigens ein Seminar für Presse und Ö-Arbeit der DSJ in Frankfurt statt. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal auf die DSB-Broschüre "Schachverein im Rampenlicht" hinweisen, die viele der von Mulde angesprochenen Themen behandelt und im DSB-Shop erhältlich ist.


***


Ich unterscheide zwei Arten von Öffentlichkeits-Arbeit: die nach innen und die nach außen
 
"Nach innen" heißt, Verbände und Vereine und vielleicht auch einzelne Spieler mit den für sie relevanten Informationen und Meinungen zu versorgen.
Dabei besteht die Gefahr, im Übereifer "penetrant" zu werden, weil man dann nicht mehr gelesen wird. Im Kreis der Öffentlichkeits-Referenten sind eine oder sogar mehrere Tages-mails nicht unangenehm, ansonsten aber rate ich zu einem Kontakt-Rhythmus von höchstens 1x wöchentlich, eher seltener.
In diesen Bereich "nach innen" fällt auch der hochinteressante Lais'sche Frage-Ansatz: "Was tut der DSchB konkret für Dich, welche Angebote...?" 


Klassisch ist die Öffentlichkeits-Arbeit "nach außen". Sie bildet gewöhnlich unseren Erfolgs-Maßstab.
Klar ist, dass der Öffentlichkeits-Referent zunächst gar kein eigenes "Produkt" zur Verfügung hat, das er der Öffentlichkeit - in der Regel der Presse - präsentieren könnte. Das Schachspiel an sich wird noch für keine große Aufmerksamkeit sorgen.
Der Verband kann - und soll! - werbende und berichtende Artikel über seine Pflicht-Turniere (mit Titel, in der Regel qualifizierend für die nächsthöhere Ebene, in der jew. Turnierordnung in Stein gemeißelt) lancieren, also über die Einzelmeisterschaft, über die Pokalturniere, die Mannschafts-Meisterschaft, jeweils mit ihren verschiedenen Bedenkzeiten, Alters- und Geschlechter-Klassen und über Einladungs- oder Sonderturniere wie etwa in Bremen das "Mentz-Memo". Hierüber muss und kann der Verband in der Presse berichten, weil dort für überregionale Turniere in der Regel Platz vorhanden sein wird.
Hierfür ist es wichtig, den Kontakt zum entspr. Redakteur (bzw. mehrere davon) herzustellen, beim Schreiben und Versenden einzelne Formalia einzuhalten etc.
 
Meine Idee dazu ist es, ein Seminar mit Presse-Referenten auch anderer Randsport-Arten anzustreben, die doch vor dem gleichen Problem wie wir stehen: wie bekomme ich meinen Bericht und meine Mannschafts- und Einzel-Ergebnisse in die Zeitung? Von Badminton bis Drachenfliegen, von Bogenschießen bis Standardtanzen dürften die Probleme und Frustrationen der jeweiligen Kollegen (auch die mit den eigenen Mitgliedern...!) ganz ähnlich sein.
Ein, zwei Redakteure und der Presse-Chef des DSpB (Deutscher Sport-Bund) - Letzterer durchaus auch als Veranstalter, Organisator, Geldgeber, ... - sollten nicht fehlen.
 
Die meisten Aktivitäten geschehen in den Vereinen, über die (Randsportart!) zwar in größeren Zeitungen kaum berichtet werden kann, die aber a) vom LSchB-Referenten in einen größeren Rahmen gestellt und dann vielleicht veröffentlicht werden können und b) vor allem von den Vereinen selbst in regionalen Zeitungen, Stadtteil-Ausgaben u.ä. veröffentlicht werden können.
 
Das bedeutet: die Landesverbände haben die Aufgabe, die Vereine zu motivieren und in den Stand zu versetzen, eine eigene Öffentlichkeits-Arbeit vor Ort zu leisten, damit sie mehr Mitglieder bekommen, mehr Einnahmen erzielen, vielleicht auch bei der Vergabe öffentlicher Geldern oder bei Sponsoren (das kann auch der Imbiss oder der Optiker an der Ecke sein!) Beachtung zu finden - wer nicht bekannt ist und immer, immer wieder auf sich aufmerksam macht, wird auch vom Stadtteil-Parlament etc. keinen Cent erhalten können.
 
Dafür sollten die Landesverbände den Vereinen geeignete Schulungen und Seminare anbieten, nicht länger als einen Sonntag-Nachmittag während. Meine eigene Erfahrung ist zwar, dass diese Angebote von den Vereinen ungewöhnlich erfolgreich ignoriert werden, aber...
Vielleicht war der Boden einfach noch nicht genug geebnet, indem Inhalte und Vorteile für jedermann immer wieder (Werbung!) und immer wieder bewusst gemacht wurden .
 
Die Vereine sind die Orte, in denen unser "Produkt" entsteht.
Also müssen die Vereine geschult werden, ihr / unser Produkt unter die Leute zu bringen. Für eine solche Schulung typisch wären etwa folgende Themen:
Wie organisiere ich eigentlich einen Werbe-Stand, etwa auf dem Wochen-Markt, Stadtfest usw.? Wie verhalte ich mich dort "marketing-gerecht?"
Was ist mit Hinweisen auf meinen Verein am Eingang meines Clubheims und dessen Umgebung? Welche Informationen gebe ich dort und welches Design sind dafür zweckmäßig?
Was ist mit Werbezetteln, immer rein in die umliegenden Haus-Briefkästen?
Was ist mit der Schulschach-AG?
Mein Verein erfand für sich das "Familien-Turnier": ein Knirps bildet mit nicht im Verein befindlichen Vater / Mutter / Opa / entfernte Cousine / ... ein 2er-Team, es folgt ein kleines Nachmittags-Turnier "Familie" gegen "Familie" mit angemessener Bedenkzeit für ein Ende am frühen Abend. Die Kleinen gewinnen natürlich immer (endlich!) gegen die unerfahrenen Erwachsenen. - Vorteil für den Club: der Kontakt zu den Eltern (Fahrgelegenheiten...!) wird geknüpft.
Was ist mit einer eigenen "Seite" auf dem chessbase-Server, um dort gelegentlich ein eigenes Turnier zu veranstalten?
Was ist mit Fernschach-Kämpfen per e-mail, etwa Verein gegen Verein, Bezirk gegen Bezirk, Landschaft gegen..., bei denen der Deutsche e-mail Schachclub DESC übrigens seine Hilfe anbietet?
 
Schach ist auch Sozialarbeit - insbes. in Bezug auf Kinder und Jugendliche. Der Hinweis darauf könnte auch wichtige Geldquellen zu erschließen helfen.
 Denkbar ist, den Aufenthalt im Schachverein mit Hausaufgabenhilfe zu kombinieren. Oder überhaupt die Zusammenarbeit mit den Schulen in Vereins-Nähe zu verstärken, Schach-AG's zu initiieren, am Nachmittag vor dem Clubabend schon die Jugendlichen herein zu lassen (übrigens in der Hoffnung, dass die irgendwann in den Verein eintreten, was von mir willkürlich geschätzte 10% wohl tatsächlich tun - und wenn die das machen, ist das Riesen-Erfolg! Starren Sie nicht auf die 90%, die Sie "umsonst bemuttert" haben - wer weiß, ob der 12jährige mit 22 nicht wieder anfängt mit Schach? Und 10% ist für eine Werbe-Maßnahme ein sagenhafter Erfolg - erkundigen Sie sich bei Werbeprofis, mit welchen Quoten dort gerechnet wird!).
Die Vereine sorgen bei den Kindern und Jugendlichen dafür, dass sich deren Konzentrations-Fähigkeit erhöht, dass sie lernen, sich selbst zu beschäftigen, dass soziales Verhalten und Verlieren-Können eingeübt wird, dass überhaupt mal ein paar Minuten irgendwo still gesessen wird usw.
Merke: Wer Schach spielt, wird fit fürs Leben.
 
Von großer Wichtigkeit ist heute für den Verband ein funktionierender e-mail-Verteiler. Ich gestehe, dass ich an dieser Aufgabe bei zwei, drei Vereinen gescheitert bin - in Flächenländern würden es natürlich weit mehr sein.
Dennoch bleibt es ein Fernziel, jeden organisierten Schachspieler einzeln per e-mail erreichen zu können (irgendwann werden ja mal alle einen entspr. Anschluss haben, oder...?).
Information ist aber keine Einbahnstraße, so dass uns von den Spielern Ergebnisse, Berichte, Eindrücke, aber auch Unmut, Anregungen usw. abgefragt werden können, von den Vereinen sowieso.
 
Die persönliche Begegnung aber, gleichsam die "aufsuchende Sozialarbeit", ein Gespräch bei Bier oder Kaffee, das darf dabei nicht vergessen werden.
Inzwischen verkehren wir alle nur noch schriftlich miteinander, wobei manches ungesagt und unbedacht bleibt, schon deshalb, weil wir den jeweiligen Vereins-Vorsitzenden, Kassenwart oder sonstwen noch nie persönlich getroffen haben.
Wenn nun wir für diesen Schachfreund auch kein Gesicht haben, wenn der gesamte Verband für ihn nur aus gleichsam anonymen Briefschreibern besteht, werden wir unseren Schachfreund auch niemals motivieren können, in der Schmidtstraße einen Werbe-Stand zu machen, in der Meierstraße ein öffentliches Blitzturnier auf dem Trottoir abzuhalten und auf dem Lehmannplatz ein Gartenschach neben einer Simultan-Veranstaltung mit Judit Polgar (naja, oder einer anderen) anzubieten - zum Wohle für seinen Verein und damit zum Wohle des gesamten DSchB.
 
Ralf Mulde, 7. Juni 2005
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Veröffentlicht von Beitrag von Klaus-Jörg Lais



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