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Personalien Alfred Kinzel zum 92. Geburtstag
Personalien

28.09.2004
Am heutigen Tage wäre der Ehrenpräsident des Deutschen Schachbundes Alfred Kinzel 92 Jahre alt geworden. Leider konnte er diesen Ehrentag nicht mehr erleben.
Vor einigen Wochen hat eine Krankheit seine fast immerwährenden Aktivitäten gestoppt. Sein Wirken wurde in der Vergangenheit aus verschiedenen Anlässen gewürdigt. Eine der letzten eindrucksvollen Laudationes wurde von Egon Ditt zum 90. Geburtstag gehalten.

Ich hatte das große Glück, mit Alfred Kinzel als Präsident acht Jahre lang eng zusammenarbeiten zu dürfen und auch danach noch bis zu seinem Tode von seinen Erfahrungen und Lebensweisheiten zu profitieren. Er hat mich nicht nur zum Deutschen Schachbund geholt, sondern auch meine Einstellung und meine Arbeitsweise mitgeprägt. Worin lagen nun seine Fähigkeiten, die ihn zugleich als DSB-Präsident ausgezeichnet haben?

Als erstes ist er immer Schachspieler geblieben. Bei vielen gemeinsamen Reisen habe ich erlebt, dass für ihn die Klötzchen auf dem Brett die Welt bedeuteten. Er suchte zu jeder Zeit den Weg in die Schachvereine und scheute keine Gegner, egal, ob schwach oder stark. Ihm ging es um das Spielen, jedoch immer mit dem klaren Ziel des Siegenwollens.

Durch sein berufliches Leben im Polizeidienst in Berlin war er es gewohnt, Verantwortung zu tragen und Mitarbeiter zu führen. Er verstand es in unnachahmlicher Art zu zuhören, Fakten zu werten und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen. Für seine Präsidiumskollegen war es eine Freude, ihn bei Sitzungen zu erleben. Seine Reden waren teilweise brillant. Ich habe ihn erlebt, dass er selbst bei Trauerfeiern das Wort ergriffen und völlig unvorbereitet das Wirken des Verstorbenen gewürdigt hat, weitaus ergreifender und persönlicher als es der Pfarrer tat. Menschlichkeit spielte bei Alfred Kinzel eine große Rolle. Er hatte viel Verständnis für Fehler anderer und hat auch nie für sich selbst eine fehlerlose Arbeit in Anspruch genommen. Er ärgerte sich über Unaufrichtigkeit, Falschheit und Unehrlichkeit. Er erwartete gründliche Arbeit und schriftliche Unterlagen. Was ihn störte, war eine fehlende Bereitschaft, sich mit neuen Ideen auseinander zusetzen. In zahlreichen gemeinsamen Autofahrten haben wir Ideen diskutiert, einmal sogar so intensiv und auch kontrovers, dass er die Tankstelle übersehen hat und wir aus Benzinmangel auf der Autobahn liegen-geblieben sind.

Obwohl er durchaus als Krisenmanager im beruflichen Leben auftreten musste, war er ein großer Planer. Nichts hasste er mehr, als hinter einem Zeitplan - egal ob während einer Autofahrt oder bei einem Projekt - zurückzuliegen. Ich war häufig Leidtragender seiner Frühaufstehereigenschaft.

Bevor er 1975 Präsident des Deutschen Schachbundes wurde, war der deutsche Einfluss bei der FIDE äußerst gering. Mit Klaus Peter Reiber war zwar ein engagierter DSB-Repräsentant in den FIDE-Gremien vertreten, jedoch mehr oder weniger ohne Einfluss auf das operative Geschäft. Alfred Kinzel legte daher von Beginn seiner Amtszeit an großen Wert darauf, diese Situation zu verbessern. Er übernahm selbst die Funktion des deutschen Delegierten und wurde auch schnell in die wesentlichen Gremien der FIDE gewählt. Dabei kam ihm natürlich zugute, dass der DSB international über einen guten Ruf verfügte und er persönlich bereit war sich voll zu engagieren. Als erstes erreichte er, dass sämtliche Beschlüsse und Regularien zusammengefasst und im FIDE-Handbuch veröffentlicht wurden. Er profitierte dabei von seiner Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und sie zu überzeugen, und dies obwohl er keine Fremdsprache beherrschte und somit immer auf Hilfe anderer angewiesen war.

Wenn ich aus heutiger Sicht die Leistung Alfred Kinzel s versuche zu bewerten, sehe ich auch, dass zu all seinen Fähigkeiten Glück hinzukam. Zum einen brachte seine Familie für seine vielseitigen Interessen und Aktivitäten Verständnis auf. Er wiederum hat in der Familie sowie in seinem Bauernhaus in Bassum südlich von Bremen Kraft tanken können. Es kam hinzu, dass zu seiner Zeit die Haushalte der Gemeinden noch die Ausrichtung von Schachveranstaltungen zuließen und einigen Sponsoren - einschließlich der Schachcomputerhersteller - Geld für den DSB bereitstellten. Aber Glück hat tatsächlich nur der Tüchtige.

Lieber Alfred, hättest Du Deinen 92. Geburtstag erlebt, so hätte ich mich auch diesmal wieder dafür bedankt, dass Du mich überzeugt hast, als DSB-Geschäftsführer mit Dir zusammenzuarbeiten. Ich habe diese Zeit nie bereut.

Horst Metzing
28. September 2004
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Veröffentlicht von Norbert Heymann



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