Aber auch unser Stand gelingt uns zunehmend besser. Dieses Jahr waren wir inmitten von etlichen Sportfachverbänden, wie Tanzen, Basketball oder Tischtennis. In Realität wurde aber unser Stand am stärksten frequentiert. Ein Vorteil bei uns: man konnte mitmachen! Und wir hatten den Platz und die Leute, jeden zu betreuen. Aber was macht Schach auf einer Messe, die ansonsten kommerziell aufgemacht ist? Und wo mit viel Lärm und tlw. sexistischen Elementen agiert wird? Unsere Antowrt auf diese meistgestellte Frage ist ganz einfach: Schach muss raus in die Öffentlichkeit, um Vorurteile abzubauen. Oder ist, Schach uncool, spielen nur Alte oder nur Jungs Schach? Nein! Und schließlich: Hier sind die Jugendlichen, die wir zwar nicht unbedingt als Mitglieder gewinnen können, deren Sensibilität und Einstellung gegenüber dem Schach wir verbessern müssen. Ein Beispiel: Ein älterer Polizist kam am Stand vorbei und hob nur den Daumen, auf Nachfrage gab er folgendes Statement ab, der mir aus dem Herzen spricht: "Toll, dass ihr hier seid, die Jugendlichen müssen die richtigen Alternativen zu sehen bekommen, damit sie entscheiden, was am besten für sie ist. Hier sind die Jugendlichen, die ihr haben wollt. Macht weiter so!" Auf weitere Nachfrage, warum er denn meine, dass gerade Schach er als gute Freizeitbeschäftigung ansähe: "Gerade in Zeiten von Pisa und schlechter Allgemeinbildung der Jugendlichen, kann Schach DIE Antwort sein!" Thats it!" In diesem Jahr haben wir uns am gemeinsamen Stand des Landessportbundes NRW beteiligt. Die Initiative hierzu hatten wir im letzten Jahr selbst angestoßen. Die Kooperation mit den 24 anderen Verbänden war durchweg positiv, man hat sich immer geholfen. Zentral von den ganzen Ständen war die große Aktionsfläche. Alle Verbände hatten hier die Gelegenheit, ihren Sport zu präsentieren. Elvira Mass hat hier , untermalt von den Klängen unseres Chores "Schwarz oder Weiß", Blindsimultan gespielt. Es wurden 2 zufällige Besucher genommen, um eine Partie zu spielen. Alleine hier konnte man immer ca. 100 Zuschauer zählen. Selbstverständlich wurden die Partien auch kommentiert. Auf dem Stand selber haben wir wie immer einiges angeboten. Angefangen von kleinen Turnieren, über Dauersimultan bis hin zum Regeln erklären. Die Gäste hatten die Gelegenheit, sich über Vereine in ihrer Umgebung zu erkundigen. Hier einige Zahlen vom Messebetrieb (Unglaublich, aber wahr!): - Standgröße 60qm - Helferteam ca. 20 Leute im Schichtsystem (davon 10 weibl.) - Besuchern Schach beigebracht; ca. 100 - Besucher beim Simultan mitgespielt; ca. 2.400 - Besucher auf dem Stand; ca. 20.000! - Besucher die den Stand gesehen haben; 280.000 Dem Team um Mathias Kordel und Martin Wojdyla sei Dank, dass alles mal wieder reibungslos geklappt hat. Auf ein Neues im nächsten Jahr! Und was ist daraus für die Schachvereine zu lernen? Raus aus den Hinterzimmern und rein in die Öffentlichkeit! Schach ist hip, Schach ist trendy, und überhaupt nicht uncool. Versucht es, stellt euch in eine Fußgängerzone, bietet U-Bahn- oder Haustürschach an: Eure Schachbretter werden umlagert sein! Zählt die Minuten, die die einzelnen Bretter frei bleiben; Ihr werdet mit den Fingern einer Hand auskommen! Mathias Kordel Vorsitzender Schachjugend NRW Ab kommender Woche können alle Fotos unter www.sjnrw.de eingesehen werden. |