von Frank Mayer
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Alberto Díaz Gutierrez, Museo Che Guevara Habana |
Ernesto Che Guevara * 1928 † 1967 | |
Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che Guevara oder einfach Che wurde 1928 in Argentinien geboren und 1967 in Kolumbien durch einen von der CIA finanzierten Verrat aus den eigenen Reihen ermordet.
Er war ein kubanischer Revolutionär, Politiker und Guerillaführer.
Guevara begründete neben Mao Zedong theoretisch die Methodik, Strategie und Taktik des modernen Guerillakampfes und versuchte – mit in Teilen kontrovers beurteiltem Erfolg – seine revolutionären Thesen auch in die Praxis umzusetzen.
Er studierte Medizin an der Universität von Buenos Aires, trieb viel Sport, spielte aber in seiner Freizeit vorzugsweise Schach.
Ernesto Che Guevara wurde in das goldene Buch der FIDE eingetragen und als "Edelsmann" der FIDE ernannt.
Diese beiden besonderen Auszeichnungen des Internationalen Schachverbandes sind eine Anerkennung für den Beitrag, den Che Guevara zur Förderung des Schaches in Kuba und Lateinamerika leistete.
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Che Guevara | |
Es gelang ihm zusammen mit Fidel Castro, die damals weltbekanntesten Spieler nach Kuba zu Turnieren und Simultanvorstellungen einzuladen wie: Bobby Fischer, Michael Tal, Tigran Petrosjan und Miguel Najdorf; nur um einige zu nennen.
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Begegnung mit Miguel Najdorf | |
Er erkannte frühzeitig die Rolle des Schachs als ein wissenschaftliches Spiel und förderte es als ein wirksames Mittel der Erziehung und Bildung des Denkvermögens.
Trotz seiner vielen Aufgaben als Nationalbank-Präsident, späterer Industrieminister und führendes Mitglied der kubanischen Revolutionsregierung, fand er immer wieder Zeit, sich seinem Lieblingssport zu widmen.
Letztlich wurde er als ein recht starker Spieler eingestuft.
Aufgrund seines intensiven Engagements für das Schachspiel Anfang der 60iger Jahre entwickelten sich nach und nach – besonders in Kuba – hervorragende Spieler, die dann schliesslich die Grossmeisternorm erfüllen konnten.
Schon kurz nach seinem Ableben erfüllten sich seine Wünsche und einer der ersten Grossmeister wurde Silvino García, den wir untenstehend am Brett sehen, begleitet von den aufmerksamen Blicken Che Guevaras:
Heute können wir mit Sicherheit sagen, dass die von Kuba inzwischen hervorgebrachten 10 Grossmeister und mehr als 30 Internationalen Meister sich auf die Basisarbeit von Che Guevara stützen können.
Anlässlich des ersten grossen "Capablanca in Memoriam"-Turnieres 1962 in La Habana, das sein Landsmann Miguel Najdorf gewann, erklärte Che Guevara:
"In diesen Momenten der weltweiten Konfrontationen, die sich aufgrund sehr verschiedener ideologischer Systeme gebildet haben, kann das Schach die Völker aus Ländern mit vollkommen verschiedenen politischen Doktrinen in Einklang bringen und verbinden".
Nachfolgend eine Partie aus einer Simultanvorstellung des späteren nationalen kubanischen Meisters Rogelio Ortega gegen Che Guevara, die 1964 in La Habana gespielt wurde:
Weiss: Rogelio Ortega
Schwarz: Ernesto Che Guevara
(Colle-Aufbau)
1.Sf3 d5 2. e3 e6 3. d4 Sf6 4. Ld3 g6 5. O-O Lg7 6. b3 O-O 7. Lb2 b6 8. Sbd2 Sa6 9. La3 c5 10. Se5 Dc7 11. Tc1 Sd7 12. f4 Sb4 13. Lxb4 cxb4 14. e4 Dc3 15. Sdf3 dxe4 16. Lxe4 De3+ 17. Kh1 Dxe4 18. Sg5 Dd5 19. c4 bxc3 20. Txc3 Lb7 21. Sgf3 Tac8 22. Td3 La6 0-1
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Endstellung nach dem 21. Zug | |
Partie nachspielen
Noch heute wird Ernesto Che Guevara als Mythos in ganz Lateinamerika im Einsatz für die Arbeiterklasse angesehen.
¡Hasta siempre, mi comandante!
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lateclaconfe.blog |
Quelle: Wikipedia und IM Nelson Pinal
Barcelona, September 2008
Autoreninfo
Frank Mayer,
Barcelona