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Berliner Schachfestival im Jüdischen Museum am 16./17. Juni 2007

von Frank Hoppe

Frank Hoppe
Alt- und Neubau des Jüdischen Museums

Im dritten Jahrgang des Berliner Schachfestivals ist es mir endlich gelungen, meinen Dienstplan arbeitsfrei zu halten und mir den Flair dieser Veranstaltung um die Nase wehen zu lassen. Getrübt wurde die Vorfreude durch die Wettervorhersage, die für das ganze Wochenende Regen versprach. Gemäßigte Temperaturen und einen wolkenverhangenen Himmel bevorzuge ich zwar, aber dafür kamen die Teilnehmer leider auch nicht in den Genuß, draußen spielen zu können - wie es in den vergangenen zwei Jahren der Fall war. Für Sonntag wurde dann zwar doch wieder schönes Wetter angesagt, doch wäre der zeitliche Aufwand zu groß gewesen, das gesamte Spielmaterial, die Technik und was sonst noch dazugehört in den Garten zu schaffen.

Angesichts verheißungsvoller Bilder auf den Internetseiten des Jüdischen Museums freute ich mich schon auf gute Fotos im sehr hellen Konzertsaal unter dem Dach des Altbaus. Nach dem zeitaufwendigem Einchecken am Eingang des Museums - bis auf Leibesvisitation und Ausweis fast das komplette Programm - ging es mit dem Fahrstuhl (die Treppe würde mir sicher eher zu empfehlen sein ...) in die zweite Etage. Vor dem Lift konnte ich schon mal meinen "Chef" begrüßen - den Präsidenten des Berliner Schachverbandes, Dr. Matthias Kribben.

Im Konzertsaal angekommen war ich dann erst einmal frustriert. Nix mit hell, sondern mehr eine fortgeschrittene Abenddämmerung. Es brannten wohl gerade einmal die Hälfte der zahlreichen Strahler und trotzdem wars noch zappenduster. Schlechte Voraussetzungen für gute Bilder und Partien ohne Schattenwurf. Aber damit muß man wohl leben. In Zeiten des Klimawandels und der Energiekrise wäre es sicher der falsche Schritt, die Stromzähler rotieren zu lassen.

Frank Hoppe
Simon Prudlo und IM René Stern lauschen den Eröffnungsrednern. Beide nahmen am Top-12-Finale des Berliner Schnellschach-Grand-Prix teil.

Nach der Eröffnung durch die Vertreterin des Jüdischen Museums (Gesa Struve) und des Berliner Schachverbandes (Kribben und sein Vize Carsten Schmidt) wurden die Teilnehmer zu ihren Veranstaltungsorten geführt - was besonders für die Mannschaftspokal- und Feierabendliga-Spieler galt. Letztere mußten sich nämlich wieder nach unten begeben und eine weitere Kontrolle hinter sich bringen, um in den Keller des Libeskind-Baus zu gelangen. Hier war eigens ein Raum (mit dem Namen "Manchester") für die insgesamt 32 Spieler reserviert worden - mit einer ebenfalls sehr unausgewogenen Beleuchtung. Die erneute Kontrolle war nötig, weil der Raum direkt im Museumsbereich lag. Taschen waren nicht erlaubt und einige Spieler diskutierten deshalb teilweise heftig mit dem Personal.

Da ich zu den Feierabendliga-Spielern gehörte, konnte ich nicht mehr als Zuschauer im Konzertsaal zugegen sein und bekam deshalb den ganzen Tag so gut wie garnichts von dem mit, was oben abging. Wie ich später erfuhr, war auch der neue DSB-Präsident Prof.Dr. Robert von Weizsäcker anwesend. Bei der Eröffnung hatte ich auch noch Sportdirektor Horst Metzing und Schatzmeister Michael Langer gesehen, wobei ich letzteren beim Hinuntergehen kurz begrüßte.

Frank Hoppe
Der SC Friesen Lichtenberg verteidigte den Berliner Pokal. Im Halbfinale gegen den BSC Rehberge spielten Ekkehard Ellenberg (v.l.), Jörg Sawatzki, Wolfgang Häßler und Wolfgang Rohde.

Frank Hoppe
Heinrich Burger (v.l.), Thomas Glatthor und Matthias Richter vom Feierabendliga-Finalteilnehmer SG Hermsdorf. Burger ist Fernschach-Großmeister und war von 1974 bis 76 Präsident des (West-)Berliner Schachverbandes. Seine Karriere in Westberlin - u.a. als Pressesprecher der SPD - war beendet, als er als Spion enttarnt wurde. In der DDR fand er später eine neue Heimat.

Ralf Hantusch
Internes Feierabendliga-Duell Berolina II - I: Meister Hoppe traut man zu, eine ganze Mannschaft zu Brei zu machen. Nur schachlich haperts noch ... manchmal

Nach meiner Partie in der Feierabendliga streifte ich ein wenig durch die Katakomben des Libeskind-Baus und versuchte mir den Weg einzuprägen, damit ich ja wieder zurückfand. Für den Gang in den Konzertsaal ließ ich aber trotzdem Carsten Schmidt den Vortritt, da ich von der speziellen Architektur hoffnungslos überfordert war. Die sehr großzügig eingerichtete Ausstellung lebt von ihren zahlreichen paradoxen Schrägen. Man glaubt eine Steigung zu beschreiten, geht aber in Wirklichkeit abwärts - und umgekehrt.

Frank Hoppe
Grand Prix: FM Steve Berger (links) und GM Robert Rabiega (rechts) waren am Ende punktgleich - gemeinsam mit IM Drazen Muse.

Zurück unter dem Dach war das Schnellschach-Grand-Prix-Finale in vollem Gange. Auch das Vorsitzenden-
Schnellturnier und die Berliner Senioren-Schnellschach-
Mannschaftsmeisterschaft lief, dazu noch die Berliner Blitz-Einzelmeisterschaft der Jugend - und das alles in einem Raum! Besonders das Jugendturnier entwickelte mit 68 Kindern einen entsprechend großen Geräuschpegel. Einigen lärmempfindlichen Erwachsenen werden die Ohren geklungen haben, während sie über ihren eigenen Partien brüteten.

Im Grand Prix kam es später noch zu heftigen Diskussionen. Drei Spieler beendeten das Turnier mit 8 aus 11 und Steve Berger war Wertungssieger vor Drazen Muse und Robert Rabiega. Dadurch wurde der Ruf nach einem Stichkampf laut und die Turnierleitung entschied sich letztlich dafür. Der frustrierte Berger unterlag den beiden Mitkonkurrenten und Rabiega sicherte sich Platz 1 und Pokal.

  Der zweite Tag

Frank Hoppe
Anstehen bei der Anmeldung zum großen Schnellturnier

Die Kontrolle am Eingang war ich schon vom Vortag gewohnt und hatte sorgsam alle metallischen Gegenstände aus den Hosentaschen entfernt, so das alles sehr schnell ging. Den Weg nach oben kannte ich auch.

Oben angekommen wartete eine weitaus längere Schlange auf mich (... und ich dachte, ich wäre eine Stunde vor Beginn einer der Ersten ...). Offensichtlich hatten sich auch andere Teilnehmer zu Herzen genommen, wegen der Einlaßkontrolle diesmal etwas eher zu kommen.

Die in den Tagen vor dem Turnier immer schneller wachsende Teilnehmerliste ließ Carsten Schmidt befürchten, das nicht alle würden mitspielen können. Die Grenze für ein Turnier im Garten lag bei etwa 250 Teilnehmern, für ein Turnier im Konzertsaal darunter. Gespielt wurde schließlich - siehe Foto - im Konzertsaal. Letztendlich durften alle Interessenten mitspielen - auch die Leute, die auf eine Voranmeldung verzichteten und mit der Warteliste vorlieb nehmen mußten.

Der für seine Superlative bekannte BSV-Präsident Dr. Matthias Kribben, sprach dann bei der Eröffnung auch gleich vom größten Schnellturnier das jemals in Berlin stattfand - mit 230 Spielern! Angesichts dieser imposanten Zahl mag das durchaus stimmen. Nachgeprüft hat es aber keiner.

In der Breite war das Turnier auf jeden Fall top. In der Spitze hätte man sich noch etwas mehr Großmeister gewünscht. Wenn man einmal von der Frauen-Großmeisterin Elisabeth Pähtz absieht, waren nur fünf männliche Großmeister am Start - und vier davon machten die Spitzenplätze unter sich aus. Sieger wurde der deutsche Nationalspieler Leonid Kritz vor Jewgenij Postny, Robert Rabiega und Mladen Muse.

Nachfolgend noch einige Bilder vom zweiten Tag:

Frank Hoppe
FM Werner Reichenbach hat wieder einmal eine Studie ausgebuddelt, die er GM Mladen Muse (nicht im Bild) vorsetzt. IM Drazen Muse versucht sich ebenfalls an der Lösung.

Frank Hoppe
Die Ruhe vor dem Sturm - IM Michael Richter (rechts), Inhaber einer Schachschule in Berlin, geht noch in sich.
Links Horst-Peter Kurbel, am Brett dahinter Drazen Muse und Oliver Rath. Neben Rath sitzt Elisabeth Pähtz.

Frank Hoppe
In Runde 1 war die Welt noch in Ordnung: GM Sergej Kalinitschew - am Ende nur auf Platz 20. Sein Gegner hier war der ehemalige DSB-Pressereferent Wolfram Inngauer.

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"Alpha-Mädchen" Elisabeth Pähtz ahnt noch nicht, das sie gleich gegen ein 2000er "Beta-Männchen" verlieren wird. In Runde 3 fand sie sich dadurch nur an Brett 35 wieder - neben Kalinitschew. Mit sieben Punkten wurde sie am Ende Elfte.

Frank Hoppe
GM Leonid Kritz blieb als Einziger ungeschlagen und gewann das Turnier mit 8 aus 9.

Frank Hoppe
Brandenburgs Landesmeister Philipp Neerforth machte auch vor großen Namen nicht halt. IM Lars Thiede bekam es zu spüren und Neerforth hatte danach 3 aus 3. Es ging nicht ganz so forsch weiter - am Ende Platz 31 mit sechs Punkten.

Frank Hoppe
Ilja Schneider gehörte nach drei Runden zu den 18 Spielern mit 100%. An Brett 1 war GM Jewgenij Postny (im Vordergrund) aber mindestens eine Nummer zu groß. Bis zur letzten Runde sollte es Schneiders einziger Punktverlust bleiben. Robert Rabiega verwehrte ihm den Sprung aufs Treppchen - Platz 7 mit sieben Punkten.

Frank Hoppe
Im November 2006 gewann der schwedische FM Jan Lundin das Politikerturnier. Und gleich heftet er auch noch einen Großmeister-Skalp an seinen Gürtel - Mladen Muse. Während Muse danach entschlossen zur Spitze strebte, hatte Lundin sein Pulver verschossen. Drei Niederlagen folgten - Platz 45 mit 5½ Punkten.

Frank Hoppe
Sven Horn - Besitzer des Schachcafés "en passant" in der Schönhauser Allee - ist für seine markigen Sprüche bekannt. Seine Gegnerin der 5. Runde, Elisabeth Pähtz, war aber bereits nach wenigen Minuten wieder auf Wanderschaft. Nach meinem Glückwunsch an Elisabeth war der Zeitpunkt gekommen, ihn etwas "aufzuziehen". Es sollte nicht seine einzige Null gegen ein "Määchen" bleiben. In Runde 9 erwischte es ihn erneut - gegen Alina Rath. Platz 78 mit 5 Punkten.

Frank Hoppe
Dennes Abel startete schlecht - nur Remis gegen Alina Rath (DWZ 1839) - und punktete danach unaufhaltsam. Nur Leonid Kritz wird seine Serie jetzt gleich unterbrechen. Platz 6 mit 7½ Punkten!

Frank Hoppe
Und das ist Alina Rath! Internet-, Blitz- und Schnellschach ist ihr Metier. In Runde 7 hatte sie sich sogar ans 8. Brett "vorgeschummelt" - ungeschlagen mit 5 aus 6! Hier saß sie dann in einer Reihe mit weitaus namhafteren Damen: Anna Burtasova, Elisabeth Pähtz und Franziska Seeger. Platz 25 mit sechs Punkten am Ende für Alina!

Frank Hoppe
8. Runde: Elisabeth Pähtz griff im Endspiel gegen Robert Rabiega daneben.

Frank Hoppe
Pendelt zwischen Berlin und Budapest: Rochade-Mitarbeiter FM Jürgen Brustkern berichtet monatlich von den First-Saturday-Turnieren. In Runde 9 unterlag er FM Markus Dyballa und wurde 34. mit sechs Punkten.
WIM Anna Burtasova, die in Runde 3 locker den DSB-Webmaster niederstreckte, wurde beste Dame mit Platz 9 im Gesamtklassement. Mit dem Schlußrundensieg gegen Philipp Neerforth kam sie auf 7 Punkte.

Harald Fietz
Last but not least noch ein Schnappschuß vom Berichterstatter, der am Ende mit 5½ Punkten auf Platz 52 landete.

Mehr Informationen - vom Schachfestival

Autoreninfo

Frank Hoppe,
Jahrgang 1964, ist seit dem 1. Januar 2007 für die Internetpräsenz des Deutschen Schachbundes technisch verantwortlich. Er war außerdem von 2003 bis 2009 Referent der Wertungsdatenbank des DSB und von 1996 bis 2010 DWZ-Referent des Berliner Schachverbandes. Zudem betreut er seit 1996 die Webseiten des Berliner Verbandes.

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