ECU FIDE DSJ Bundesliga Fernschachbund | Shop
UKA Umweltgerechte Kraftanlagen Meißen GmbH - Partner des Deutschen Schachbundes
ChessBase - Partner des Deutschen Schachbundes
DWZ/Elo
Übersicht Datenbank DeWIS Alte Datenbank
Spielbetrieb
Familienmeisterschaft DSAM (Ramada-Cup) Tag des Schachs Deutschland-Cup Verein des Jahres Senioren Frauen Bundesligen Frauen-Regionalligen Meisterschaften Nationalmannschaft Terminplan Turnierdatenbank Chronik
Intern
SRK Schach & Recht Leitbild Adressen Präsidium Referate Satzung & Ordnungen Schach & Doping Archiv Deutscher Schachpreis Funktionäre Persönlichkeiten Jahresarchiv    2009    2008    2007    2006    2005    2004    2003    2002    2001    2000    Ohne Datum    Olympiaden    EM & WM    Clara Benedict Schachbund.de
Links
Forum Linksammlung Videos Email-Verzeichnis Mediaservice
Angebote/Informationen
Bundesministerium des Innern
Zug um Zug gegen Rassismus
Mehr Informationen Deutscher Olympischer Sportbund
Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Verbände im DOSB
Präventionskonzept Gemeinsam gegen Doping
Stiftung Deutsche Sporthlfe
Startseite → Archiv → Jahresarchiv → 2007
Geboren am 4. Juli

von Frank Hoppe

  Berliner Schachverband kooperiert mit der Emanuel Lasker Gesellschaft

Frank Hoppe

Hollywood-Regisseur Oliver Stone hatte mit dem 1989 gedrehten Anti-Vietnamkriegsfilm "Geboren am 4. Juli" ein Werk geschaffen, welches zwei Oscars und vier Golden Globe Awards einheimste. Mit dem Geburtsdatum seines Filmhelden - gespielt von Tom Cruise - spielte Stone auf einen US-amerikanischen Nationalfeiertag an, der mit der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776 seinen Anfang nahm.

Just an diesem Tag - allerdings 231 Jahre später - entschlossen sich nun auch der Berliner Schachverband und die Emanuel Lasker Gesellschaft einen gemeinsamen Weg zu gehen. Dr. Matthias Kribben, Präsident des Berliner Schachverbandes, bezeichnete den neuen Lebensabschnitt sehr treffend als Hochzeit. Das Datum mag bei der Findung des Paarungstermins aber trotzdem wohl nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben - oder das Warten auf den 11.11.11 war zu lang geworden ...

Die Kennenlernphase der beiden Protagonisten Kribben und Paul Werner Wagner, dem Vorsitzenden der Emanuel Lasker Gesellschaft, begann vor rund vier Jahren bei einem gemeinsamen Turnier. Kribben stand kurz davor, das Turnier zu gewinnen und mußte in der letzten Runde gegen den ihm unbekannten Wagner antreten. Ein Blick auf die Tabelle - Wagner lag im Mittelfeld - brachte Kribben zu der Überzeugung "... na ja, wird ja wohl klappen". Doch Wagner spielte einen Spanier "vom Feinsten" und besiegte den späteren BSV-Präsidenten. Kribben verspielte dadurch den Turniersieg, wurde aber um die Erfahrung einer neuen Bekanntschaft reicher. "Seitdem lieben wir uns!" so Kribben weiter in seiner Rede vor den geladenen Gästen, die seine Worte mit Lachen quittierten.

Die "Verlobung" und die gemeinsame "Wohnung" ließen dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Im November 2005 zog Kribben mit der BSV-Geschäftsstelle aus Mariendorf nach Kreuzberg um - zur Adresse der Emanuel Lasker Gesellschaft. Am 4. Juli 2007 folgten nun die Unterschriften unter den "Ehevertrag".

Frank Hoppe
Dr. Matthias Kribben, Paul Werner Wagner und Thomas Weischede bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.

  Die Vertragspartner

Paul Werner Wagner und die Emanuel Lasker Gesellschaft  
Der Kulturwissenschaftler Paul Werner Wagner (58) führt seit nunmehr über sechs Jahren die Emanuel Lasker Gesellschaft. Ihm zur Seite stehen als zweite Vorsitzende Dr. Thomas Thomsen und Thomas Weischede.
Mit der zweifachen DDR-Meisterin Annett Wagner-Michel war Paul Werner Wagner seit 1980 verheiratet. Der Spieler der Leistungsklasse 1 trainierte seine Frau auch privat.
Wagner war auch bei zahlreichen Turnieren als Schiedsrichter tätig, so z.B. beim 2. Internationalen Turnier von AdW Berlin 1985. Damals war er aber mehr ohne seinen zweiten Vornamen Paul bekannt. Mehr Informationen

Die Emanuel Lasker Gesellschaft wird im Rahmen einer Internationalen Potsdamer Konferenz zum 60. Todestag Emanuel Laskers am 11. Januar 2001 gegründet. Der Initiator der Konferenz, Paul Werner Wagner, wird zu deren erstem Vorsitzenden gewählt.
125 Mitglieder (Stand 2. April 2007) zählt die Gesellschaft inzwischen. Zu ihnen gehören namhafte Großmeister wie Viktor Kortschnoi und Wolfgang Uhlmann, wie auch Politiker, Schachhistoriker und -funktionäre.
Der Jahresbeitrag beträgt 65 € (Studenten und Rentner 45 €). Einmalig ist eine Aufnahmegebühr in Höhe von 30 € zu entrichten. Mehr Informationen

Frank Hoppe
Die Unterschriften sind geleistet und alle ziehen an einem Strang

Dr. Matthias Kribben und der Berliner Schachverband  
Dr. Matthias Kribben (46) wurde am 31. März 2004 einstimmig zum Präsidenten des Berliner Schachverbandes gewählt. Bereits am 2. September 2003 löste er den zurückgetretenen Vizepräsidenten Kai-Uwe Melchert ab, der zuvor als Nachfolger von Präsident Alfred Seppelt im Gespräch war.
Kribben brachte neuen Schwung in die Berliner Schachszene, indem er Veranstaltungen wie Chess960, Feierabendliga und das Schachfestival im Kalender etablierte. Mit ihm endete der "Kalte Krieg" zwischen dem Berliner Schachverband und der Fachvereinigung Schach - dem Berliner Betriebsschachverband. Auch zum Landesschachbund Brandenburg streckte er seine Fühler aus, bekam von dort aber nur ein schwaches Echo.
DSB-Vizepräsident wurde Matthias Kribben am 19. Mai 2007. Der neue DSB-Präsident Robert von Weizsäcker holte ihn mit ins Boot. Eigens dafür wurde der Posten des dritten Vizepräsidenten geschaffen und seine beiden Amtsmitinhaber Hochgräfe und Gieseke einigten sich auf Kribben als Stellvertreter des Präsidenten.
Den Umzug der BSV-Geschäftsstelle konnte Kribben im November 2005 verwirklichen. Die 1977 bezogenen Kellerräume im verträumten Mariendorf sollten ursprünglich bereits 1990 einer Geschäftsstelle im Berliner Zentrum weichen - zumal der Ostberliner Verband dort Räume nutzte. Doch daraus wurde nichts, da viele Gebäude im Ostteil neue Eigentümer bekamen und die Mieten drastisch stiegen.
Die neue Geschäftsstelle in Kreuzberg liegt nur etwa einen Kilometer vom geographischen Zentrum Berlins entfernt. Im gleichen Gebäudekomplex im Leuschnerdamm 31 residieren auch die Emanuel Lasker Gesellschaft und der Excelsior-Verlag (Zeitschrift SCHACH).

Richard Steinweg wurde 1903 Vorsitzender des noch jungen, am 26. April 1901 gegründeten, Allgemeinen Schachbundes zu Berlin. Er löste den Gründungsvorsitzenden Wilhelm Pape ab. Steinwegs Amtszeit war nur von kurzer Dauer - 1906 folgte ihm wiederum Pape.

Ein Mysterium ist nach wie vor das Datum 20. Oktober 1908 unter der zuletzt 2002 aktualisierten Satzung. Für Alfred Seppelt, Präsident von 1984 bis 2004, war 1908 das Gründungsjahr - ebenso wie für das Land Berlin, das für 2008 zum hundertjährigen Jubiläum eine Ehrung in Aussicht stellte. In historischen Schachzeitungen von 1908 und 1909 sind aber bisher keine Hinweise auf eine Gründung zu diesem Zeitpunkt gefunden worden. Es ist dort immer nur vom Allgemeinen Schachbund die Rede - und den gab es bereits seit 1901.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 kam das Berliner Schachleben zum Erliegen. Nach dem Krieg betrieb die Berliner Schachgesellschaft mit Ehrhardt Post an der Spitze die Wiederbelebung der Schachszene. Am 25. März 1919 wurde deshalb die Freie Vereinigung der Groß-Berliner Schachvereine gegründet. Der Allgemeine Schachbund galt zu diesem Zeitpunkt als erloschen.
17 Vereine mit insgesamt 850 Spielern traten der Vereinigung bei.
Mit der Gründung des Brandenburgischen Schachverbandes am 6. April 1922 wurde die Freie Vereinigung deren Unterverband mit dem neuen Namen Berliner Schachverband.
Nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 kam wieder Leben in das Berliner Schach. Die Berliner Schachfreunde gehörten mit ihren Gruppen und Abteilungen der Schachsparte Groß-Berlin an. Ende 1949, als sich die politischen Veränderungen auch auf den Sport auswirkten, trieb ein Ausschuß unter Führung von Erich Stallknecht die Wiedergründung des Berliner Schachverbandes im Westteil voran. Der Ostteil der Schachsparte wurde wenige Jahre später in einen Bezirksfachausschuß (BFA) ungewandelt.
Am 1. Januar 1991 vereinten sich die beiden Berliner Verbände wieder. Der BFA war noch kurz zuvor als Schachverband Berlin selbständig geworden.

  Das Vertragswerk

Frank Hoppe
Seite 5 der Vereinbarung mit den Unterschriften von Dr. Matthias Kribben, Paul Werner Wagner und Thomas Weischede

Vereinbarung zwischen dem Berliner Schachverband ... und der Emanuel Lasker Gesellschaft

Der BSV ist ein gemeinnütziger Verein, zu dessen Satzungszielen die Pflege und Förderung des Schachspiels in Berlin gehört. Zur Verwirklichung dieses Zwecks werden u.a. Einzel- und Mannschaftsturniere ausgerichtet, um Schach als Sport und Kulturgut zu fördern.

Die ELG ist ein in Berlin ansässiger gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung der Schachkultur unter Wahrung des kulturellen und geistigen Erbes von Emanuel Lasker und seiner Zeitgenossen in Schach, Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Geistesgeschichte im In- und Ausland widmet. Zur Umsetzung dieser Zwecke werden u.a. kulturelle Veranstaltungen, museale Ausstellungen, wissenschaftliche Tagungen und Diskussionsabende durchgeführt und dementsprechende Publikationen gefördert.

Der BSV und die ELG sind sich darin einig, daß sie zukünftig bei der Wahrung ihrer Satzungsziele nach Maßgabe dieser Vereinbarung vertrauensvoll zusammenarbeiten möchten, um auf diese Weise das Schachspiel und die Schachkultur in Berlin, in Deutschland und weltweit weiter zu fördern. Die rechtliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Parteien soll dadurch nicht berührt werden.

Weiter heißt es im Vertragswerk, das sich beide Parteien "über die wechselseitigen Planungen und Projekte informieren werden." Veranstaltungen einer Partei, werden durch die jeweils andere Partei unterstützt, wobei die Zusammenarbeit "formlos, effektiv und kostengünstig ausgestattet werden" soll.

Ein wesentlicher Punkt im Aufgabenbereich des Berliner Schachverbandes ist es, "seinen Mitgliedern die Satzungsziele der ELG zu vermitteln, um diese [...] zu motivieren, Mitglied bei der ELG zu werden oder sich auf andere Art und Weise aktiv an der Förderung der Satzungsziele der ELG zu beteiligen."
Eine schöne Idee, den gemeinen Schachspieler für Emanuel Lasker und die Schachgeschichte zu begeistern. Man darf gespannt sein, wie sich die Mitgliederzahlen der Lasker Gesellschaft in den nächsten Monaten entwickeln werden. Mich schreckten bisher die Beiträge ab, obwohl mein Interesse Mitglied zu werden, bereits seit Jahren vorhanden ist.

Frank Hoppe
Dr. Matthias Kribben hält für die Presse inne. Paul Werner Wagner wird nach ihm unterschreiben.

Nachdem sich in der Saison 2004/05 der Spielbetrieb des Berliner Schachverbandes bereits der konkurrierenden Fachvereinigung Schach (die Berliner "Betriebsschachler") öffnete, sind nun auch die Mitglieder der Lasker Gesellschaft eingeladen, "am organisatorischen Spielbetrieb des BSV als Gäste teilzunehmen." Auch der Fortbestand des Politikerturniers alljährlich im Herbst wird in der Vereinbarung gesichert. Bisher verwendete BSV-Ehrenpräsident Alfred Seppelt einen Großteil seiner Freizeit für "sein" Turnier. Doch wird Seppelt erstens nicht jünger (er wird in wenigen Tagen 78!) und zweitens gab es immer wieder Differenzen mit dem Präsidium. Zukünftig "werden dafür jeweils verantwortliche Personen [benannt], die die organisatorischen Einzelheiten vorzubereiten und umzusetzen haben."

Damit das ganze Vertragswerk nicht nur für eine Ablage entworfen wurde, soll die "Zusammenarbeit [...] regelmäßig auf Effektivität und Nutzen überprüft werden." Auch eine Dokumentation der Arbeiten und deren regelmäßige Veröffentlichung ist beabsichtigt. Ein jährlicher "freundschaftlicher Vergleichswettkampf" soll an den Abschluß der Vereinbarung am 4. Juli 2007 erinnern.

Gemeinsame Projekte der nächsten Jahre sind der "Erhalt und [die] Förderung aller bisherigen schachlichen und schachkulturellen Aktivitäten in Berlin", die "Förderung und Ausrichtung nationaler und internationaler" Turniere und die Schaffung eines "Europäischen Schachzentrums [...] als Träger eines Schachmuseums, einer zentralen Schachbibliothek und eines Kommunikations- und Veranstaltungsortes".

Immer wieder im Raum steht in diesem Zusammenhang die Durchführung eines jährlichen (?) Emanuel-Lasker-Gedenkturniers mit namhaften Großmeistern. Mit den Ausstellungsräumen der Emanuel Lasker Gesellschaft hätte das Turnier ein hervorragendes Ambiente. Was fehlt, ist das Geld, um elitäre Spieler wie Anand, Kramnik, Topalow oder Aronian nach Berlin zu locken. An Kasparow oder Fischer wage ich garnicht zu denken - ein täglicher Ansturm von Kiebitzen und Presseleuten wäre garantiert!

Gedenkturniere zu Ehren Emanuel Laskers  
1962 und 1968 führte der Deutsche Schachverband der DDR in Berlin Emanuel-Lasker-Gedenkturniere durch. Um die Turniere finanziell abzusichern, wurden Spieler, Vereine, Bezirks- und Kreisfachausschüsse aufgefordert, mit Spenden zum Gelingen der Veranstaltungen beizutragen. Das geschah teilweise über extra herausgegebene Spendenmarken, die zum normalen Mitgliedsbeitrag dazugekaift werden konnten.
Das Enblem des Internationalen Dr. Emanuel Lasker Gedenkturniers von 1962 fand u.a. seinen Platz auf einem von Johannes Hoffmann herausgegebenen Sonder-Briefumschlag. Der Erlös aus dem Verkauf dieser und weiterer Drucksachen kamen dem Turnier zugute.
Vom 8. bis 28. Juli 1962 sollte das Turnier im "Haus der Jungen Talente" in der Klosterstraße stattfinden. Auf der Einladungsliste standen u.a. UdSSR-Landesmeister Boris Spasski, GM Ludek Pachman aus der CSSR, GM Alexander Matanovic aus Jugoslawien, GM Karl Robatsch aus Österreich, die GM Lothar Schmid und Wolfgang Unzicker aus der BRD, Ex-Weltmeister Dr. Max Euwe und GM Jan Hein Donner aus Holland. Aus der DDR sollten u.a. GM Wolfgang Uhlmann und IM Wolfgang Pietzsch teilnehmen. Doch es sollte sich als sehr schwierig erweisen, ein derart erlesenes Teilnehmerfeld nach Berlin zu bekommen.
GM Jewgeni Wasjukow gewann schließlich das Gedenkturnier mit 11½ aus 15 vor Leonid Stein, Mijo Udovcic je 10½, Alberic O'Kelly 9 und Jiri Fichtl 8½. Uhlmann wurde bester Deutscher mit 8 Punkten und Platz 7. Er war der einzige der o.g. Spieler, der dann auch wirklich teilnahm.
1968 wurde vom DSV der DDR als Dr.-Lasker-Gedenkjahr gefeiert - das Jahr des 100. Geburtstags von Emanuel Lasker. Über den Rüdersdorfer Johannes Hoffmann konnten wieder Sonderumschläge, Sonderstempel und eine Lasker-Briefmarke bezogen werden, die zum Lasker-Gedenkturnier vom DSV herausgegeben wurden. Das Turnier selbst fand vom 17. November bis 6. Dezember 1968 im Casino des 1992 abgerissenen Walter-Ulbricht-Stadions (Stadion der Weltjugend) in Berlin statt.
Wolfgang Uhlmann siegte mit 10½ Punkten bei 16 Teilnehmern vor dem punktgleichen David Bronstein, Alexej Suetin 9½, Laszlo Barczay und Jewgenij Wasjukow je 9. Mehr Informationen

  Das Programm

Frank Hoppe
Susanna Poldauf führt durch die Ausstellung. Rechts oben Dr. Joachim Wintzer. Er hält den Rekord mit 15 von 16 gelösten Stellungen (sh. Text).

Zur Unterzeichnung der Vereinbarung waren neben den Mitgliedern der Emanuel Lasker Gesellschaft, der Vorstand und die Referenten des Berliner Schachverbandes und die Vorsitzenden der Vereine des Berliner Schachverbandes eingeladen worden. Betrüblich aus BSV-Sicht war die mangelnde Anwesenheit der eigenen Funktionäre. Vom Präsidium kam nur Kribben selbst, von den Referenten nur der Berichterstatter. Der Termin war rechtzeitig bekannt und sicher auch sehr wichtig für das Präsidium. Trotzdem wurde er nicht wahrgenommen. Deutet die 3:1-Überlegenheit der Emanuel Lasker Gesellschaft im Unterschriftenteil der Vereinbarung etwa auf fehlende Unterstützung seitens des BSV-Präsidiums hin? Ist die Vereinbarung ein Alleingang des Präsidenten? Um das Gleichgewicht zu wahren und nicht diesen Eindruck entstehen zu lassen, hätte seitens der Lasker Gesellschaft auch eine Unterschrift gereicht - die von Paul Werner Wagner.

Viele Vorsitzende der Berliner Vereine nahmen jedenfalls den Termin - im Gegensatz zu ihrem Präsidium - wahr. Die meisten trafen allerdings erst um 19 Uhr ein, als Susanna Poldauf die Führung durch die Ausstellung "Spielend Reisen - Reiseschachspiele vom 18. Jahrhundert bis heute" bereits beendet hatte. Unter den Teilnehmern der Führung war auch ELG-Mitglied Dr. Joachim Wintzer, ein Zweitligaspieler aus Kirchheim mit Elo 2350. Er löste die Stellungen von 15 der 16 ausgestellten Reiseschachspiele, d.h. er konnte die beteiligten Spieler nennen. Die Namen oder irgendwelche andere Daten standen natürlich nicht daneben! Sein Wissen tat er aber nicht an diesem Abend kund. Er hatte schon vorher den denkwürdigen Rekord aufgestellt. Doch auch die Jugend kann etwas mit historischen Partien anfangen. So löste Atila Figura schon einmal 14 Stellungen! Er scheiterte u.a. an einer aktuellen Partie.
Das wird schwer für mich, das zu übertrumpfen. Ich finde mich ja kaum mit dem Brettlayout zurecht, geschweige denn, das ich alle Figuren erkenne. Man möge doch die Figuren in ihrer Grundstellung positionieren - damit ich auch 'ne Chance habe ...

Wer sein historisches Schachwissen testen möchte, dem empfehle ich, sich vorher alle berühmten Partien zuhause anzuschauen. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. August 2007 nach Voranmeldung geöffnet. Danach beginnen die Vorbereitungen zur neuen Ausstellung "65 Jahre Schachnovelle von Stefan Zweig", die im Oktober Premiere feiern soll - vielleicht mit Mario Adorf als Ehrengast, der den Czentovic in der Verfilmung spielte.

Frank Hoppe
Die Gäste lauschen den Ausführungen der Redner

Paul Werner Wagner wohnte der Führung durch die Ausstellung nicht bei. Er spielte am Nachmittag in Friedrichshain im Rahmen der 33. Berliner Seniorenwoche ein Schnellturnier mit - und gewann es überraschend! Herzlichen Glückwunsch!

Anschließend stellte sich Wagner gleich der nächsten Herausforderung und eröffnete den Abend mit einer Rede zur bevorstehenden Unterzeichnung und den gemeinsam mit dem Berliner Schachverband geplanten Projekten. Dr. Matthias Kribben folgte ihm und zu guter Letzt schritten die Beiden und Thomas Weischede zur Signierung des Vertrages.

Der Abend klang in geselliger Runde und bilateralen Gesprächen bei einem kleinem Snack und Wein erst spät nach 21 Uhr aus.

  Einige Fotos

Frank Hoppe
Hier fallen wichtige Entscheidungen zur Zukunft des Deutschen Schachbundes: DSB-Vizepräsident Dr. Matthias Kribben und sein Sportdirektor und Geschäftsführer Horst Metzing.

Frank Hoppe
Bilaterale Gespräche in lockerer Atmosphäre: Norbert Sprotte (Vorsitzender des SC Kreuzberg), Manfred Rausch (Vorsitzender des SK König Tegel) und Horst Metzing (DSB-Sportdirektor und SCK-Mitglied)

Frank Hoppe
Reinhard Baier im Gespräch mit Martin Hamann. Ersterer ist Vorsitzender des ältesten deutschen Schachvereins, der Berliner Schachgesellschaft 1827 Eckbauer. Hamann war jahrelang Vizepräsident des Berliner Schachverbandes und ist seit 8. März Vorsitzender des SK Caissa aus Hermsdorf.

Frank Hoppe
Dagobert Kohlmeyer bei einer lebenswichtigen Beschäftigung - der Nahrungsaufnahme. Währenddessen passiert dies:

Frank Hoppe
Mit einem eiligst herbeigeschafften Spezialwerkzeug versucht ein "ELG-Mitarbeiter" die soeben umgeworfene und mehrere 1000 Euro teure Spiegelreflexkamera von Dagobert Kohlmeyer notdürftig zu reparieren ...

Frank Hoppe
... und Jürgen Fritz hält das Stativ und steht Schmiere: "Hoffentlich merkt Dago nichts ..."

Frank Hoppe
... war wohl doch nur Dago's Zweitausstattung

Fotogalerie - beim Berliner Schachverband
Bericht - von Dagobert Kohlmeyer
Pressemitteilung - der ELG

Autoreninfo

Frank Hoppe,
Jahrgang 1964, ist seit dem 1. Januar 2007 für die Internetpräsenz des Deutschen Schachbundes technisch verantwortlich. Er war außerdem von 2003 bis 2009 Referent der Wertungsdatenbank des DSB und von 1996 bis 2010 DWZ-Referent des Berliner Schachverbandes. Zudem betreut er seit 1996 die Webseiten des Berliner Verbandes.

webmaster@schachbund.de


Werbung
Online-Shop der Deutscher Schachbund Wirtschaftsdienst GmbH
Hier könnte Ihre Werbung stehen!
Schachreisen Jörg Hickle
Schachkalender 2013

Aktionen
ASS Athletic Sport Sponsoring GmbH
Chess Evolution Newsletter
Pixelnet
DSB-Imagebroschüre Schach verbindet
Copyright © 1996 - 2013 Deutscher Schachbund e.V.
| Impressum