von Joachim Fleischer
29. Januar 2003
Die
Kommission für Wertungen des DSB tagte am 25./26. Januar 2003 in Fulda.
Vierzehn der siebzehn Landesverbände waren vertreten. Hier die wichtigsten
Beschlüsse:
Alter
und neuer Stellvertreter des Vorsitzenden der Wertungszentrale ist Hans
Dieter Post aus Hessen.
Auch Schachfreund Uwe Bade, zuständig für die Systemkontrolle, wurde
wiedergewählt. Frank Hoppe aus Berlin wurde das Amt des Referenten der
Zentralen DWZ-Datenbank übertragen. Damit ist nach dem kurzfristigen Rücktritt
von Anton Hilpoltsteiner der reibungslose Fortgang der
Turnierauswertungen gewährleistet.
Neuer Wertungsreferent der Deutschen Schachjugend ist Schachfreund Stefan
Herkströter aus Nordrhein-Westfalen, als Nachfolger für der
ausgeschiedenen Reinhard Sabel von der DSJ vorgeschlagen.
Fide-Rating Officer Christian Krause wurde von der Kommission für
Wertungen dem DSB-Kongress für die weitere Übertragung des Amtes
vorgeschlagen.
An der Spitze des Landesverbandes Bayern hat es einen Wechsel gegeben.
Schachfreund Karl Heinz Neubauer übernimmt das Amt des
Wertungsreferenten kommissarisch zunächst bis zum nächsten Kongress.
Der
Tagung lagen eine Reihe Anträge zur Änderung der Wertungsordnung vor. Nach
Vorlage der Untersuchungsergebnisse einer kleinen Arbeitsgruppe wurden die
Regeln für die Ermittlung einer Erst-DWZ modifiziert. Zur Vermeidung starken
Absinkens der DWZ im niedrigen Bereich wurde begleitend dazu bei der Ermittlung
des Entwicklungskoeffizienten ein Bremszuschlag eingeführt. Vor Umsetzung
dieser beiden Beschlüsse müssen dem nächsten Bundeskongress Anträge zur
Entscheidung unterbreitet werden. Danach kann erst die Weiterentwicklung der
Software vorgenommen werden.
Die
Einschränkung der Gültigkeit der DWZ auf 5 Jahre wurde abgeschafft, lediglich
die Gültigkeit von gespeicherten Restpartien bleibt auf zwei Jahre begrenzt.
Für
in- und ausländische Turnierteilnehmer, die bisher nicht vom
Mitgliedsverwaltungssystem des DSB erfasst sind oder waren, werden künftig
keine Wertungszahlen mehr geführt. Treten solcher Spieler in Turnieren auf,
wird für deren Gegner dann die im Turnier erzielte Turnierleistung in Ansatz
gebracht.
Es
ist bekannt, dass die Differenz zwischen DWZ und Fide-Elo-Zahl mit sinkender
Zahl größer wird. Zur besseren vergleichenden Beurteilung der Aussagekraft der
beiden Systeme war beantragt worden, die DWZ in einer Einmalangleichung um 100
Punkte zu erhöhen oder bei notwendiger Verwendung der Fide-Rating für die
Auswertungsberechnung die Elo-Zahl nach einer Umrechnungsformel zu korrigieren.
Beides wurde mit großer Mehrheit verworfen.
Ein
Antrag zur zweckgebundenen Verwendung von Auswertungsgebühren für im Inland
ausgetragene Turniere wurde abgelehnt, der gebührenfreien Auswertung von
Auslandsturnieren jedoch zugestimmt. Die Gebührensätze wurden in €
umgestellt.
Zu
Auslandsturnieren. Auch dazu wurden in Fulda Beschlüsse gefasst.
Auslandsturniere sollen auch mehr als bisher praktiziert in Deutschland
ausgewertet werden. Die Absicht der Auswertung muss aber allen Teilnehmern
bekannt sein und sollte vom Veranstalter der Einfachheit halber bereits in der
Ausschreibung enthalten sein. Bei Turnieren, zu denen Unterorganisationen
Spieler entsenden und in der Ausschreibung nicht auf Auswertung in Deutschland
hingewiesen wurde, soll frühzeitig vom zuständigen Verband die
Wertungszentrale informiert werden. Frühzeitig deshalb, damit noch rechtzeitig
vor Turnierbeginn eine Information auf den Internetseiten des DSB erscheinen
kann. Die Ergebnisse des gesamten Turniers sind vom Veranstalter an die
Wertungszentrale zu senden, können aber auch vom Delegationsleiter eingereicht
werden.
Zur
Verringerung des zeitlichen Aufwandes der Wertungsreferenten und Vermeidung der
bei dezentraler Bearbeitung vorkommenden temporären Differenzen soll die
Berechnung der Turniere an zentraler Stelle erfolgen. Die Aufbereitung der
Auswertungsdateien verbleibt bei dem Referenten, in dessen Bereich das Turnier
ausgetragen wurde. Grundsätzlich war man sich einig über die Notwendigkeit
eines solchen Schrittes. Jedoch soll vor Einführung eine kleine Arbeitsgruppe
gebildet werden, die die dafür notwendigen Abläufe untersucht und die
Voraussetzungen schafft. Dabei ist die beim neuen Mitgliedsverwaltungssystem
verwendete Datenstruktur mit in die Betrachtungen einzubeziehen und auch die
Beschickung der DSB-Internetseiten dabei zu berücksichtigen.
Der
Antrag der Deutschen Schachjugend zur Reduzierung der Bedenkzeit wurde
einstimmig angenommen. Im Grunde bleibt es bei einer Bedenkzeit von 90 Minuten
je Spieler und Partie. Lediglich für offizielle Jugendmeisterschaften der
Klassen U12 und darunter darf eine Stunde Mindestbedenkzeit nicht unterschritten
werden.
Die
neue Bedenkzeitregelung tritt mit Wirkung des 26. Januar 2003 in Kraft. Alle übrigen
beschlossenen Regelungen nach Schaffung der technischen Voraussetzungen.