von Gerhard Meiwald
5. - 13. August 2011 in Halle/Saale
| FM Prof.Dr. Christian Clemens ist Deutscher Seniorenmeister 2011 |
Die 9. Runde nahm einen ausgesprochen spannenden Verlauf. FM Jefim Rotstein (Ford SF Köln) ließ von Anfang keinen Zweifel daran aufkommen, dass er den führenden FM Reinhard Postler (TSG Oberschöneweide) nicht mit einem schnellen Remis zum vermeintlichen Meistertitel verhelfen würde. Bereits mit dem ersten Zug f2-f4 war die Kampfansage auf dem Brett. Beim Übergang ins Mittelspiel konnte Rotstein bereits einen Bauern gewinnen und in der Folge Postler immer stärker unter Druck setzen. Im Mittelspiel konnte der Berliner mit einer etwas vorsichtigeren Zugfolge mindestens Ausgleich erreichen, als er mit seiner Dame am weißen Damenflügel unnötigerweise den "vergifteten" Bauern a2 schlug, gestattete er seinem Gegner das Eindringen mit dem Turm auf a7 und kämpfte danach erbittert um das für ihn notwendige Remis. Als der Kölner nach Tausch der Schwerfiguren Dame und Turm, ein Endspiel mit Turm und einem freien Mehrbauern erreichte war die Partie entschieden und der Traum von FM Reinhard Postler vom ersten Seniorenmeistertitel ausgeträumt.
|
Günter Reinemann |
Gerhard Meiwald, Karlheinz Bachmann, Christian Clemens, Reinhard Postler, Günter Reinemann | |
Am 2. Brett überspielte FM Boris Gruzman (TUS Makkabi Berlin) seinen Gegner Hans-Joachim Grottke(SC Empor Potsdam).
Am 3. Brett war FM Prof. Dr. Christian Clemens (SC Braunschweig) die Endstation für den Siegeszug von Alfons Gudat (SK Union Oldenburg) und konnte relativ zügig den ganzen Punkt erspielen.
Am 4. Brett versuchte FM Wolfgang Thormann (TSG Oberschöneweide) gegen Jurij Vasiljev (SG Moers) in einem sehr remisverdächtigen Doppelturmendspiel den ganzen Punkt zu erreichen, denn bei einem eigenen Sieg und günstigen anderen Ergebnissen war der Meistertitel (dank seiner hohen Buchholzwertung) greifbar nah. Aber wie so oft im Schach erzeugt dieser Druck oft das Gegenteil und alle Bemühungen verwandeln sich Zug um Zug in einen Vorteil für den Gegner. So wurde aus dem erhofften ganzen Punkt die vermeidbare Niederlage. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass er damit Juri Wassiljew zum 1. Platz bei einer Deutschen Meisterschaft verhalf.
Am 5. Brett konnte sich auch FM Gerhard Biebinger (SG Heidelberg-Kirchheim) gegen FM Karl-Heinz Bachmann (SF Katernberg) bei einem Sieg und günstigen anderen Ergebnissen durchaus auch noch den Meistertitel erspielen.
Als er sich in einem Springer gegen Springer Bauernendspiel aber offensichtlich verrechnete, musste er sich dem Katernberger geschlagen geben.
Den Titel des Deutschen Nestorenmeisters konnte sich Dr. Gottfried Braun (SG Leipzig) mit seinem Sieg gegen Helmar Liebscher (USV Volksbank Halle) sichern.
Erstmals Deutsche Seniorenmeisterin wurde WFM Mira Kierzek vom SC Fulda.
Alle weiteren Platzierungen und Ergebnisse der Ratingpreise können auf den Seiten des Veranstalters und der DSB-Seniorenseite abgerufen werden.
|
Günter Reinemann |
Günter Reinemann und Gerhard Meiwald und die drei besten Frauen Dr. Gabriele Just (Zweite), WFM Mira Kierzek (Deutsche Seniorenmeisterin) und Ilse Garms | |
|
Günter Reinemann |
Gerhard Meiwald, Jefim Rotstein, Juri Wassiljew, Boris Gruzman, Günter Reinemann | |
|
Günter Reinemann |
|
Günter Reinemann |
Gerhard Meiwald und die Nestoren Alfons Gudat, Willy Rosen, Gottfried Braun, Eduard Bachmatow und Turnierleiter Günter Reinemann | |
|
Günter Reinemann |
Dr. Günter Reinemann, Dr. Gerhard Köhler (Stifter des Schönheitspreises - Digitalkamera), Boris Gruzman (Gewinner Schönheitspreis) und Gerhard Meiwald | |
Autoreninfo
Gerhard Meiwald,
Pressereferent des Schachverbandes Schleswig Holstein und der Seniorenkommission des Deutschen Schachbundes