von Klaus-Jörg Lais
No risk no fun, dachten sich die meisten der Zuschauer in der heutigen Partie zwischen Anand und Kramnik. Aber dieses schnöde Fazit war Wladimir Kramnik dann doch zu wenig, um als Begründung eines gnadenlosen Angriffs herzuhalten. So spielte er fintenreich, doch der Weltmeister bliieb aufmerksam und erarbeitete sich alsbald eine bessere Stellung, in der er - wen wunderts - dem Russen erstmal Remis anbot. Kramnik spielte weiter, erkannte aber bald, dass das Risiko eines stürmischen Spiels auf Gewinn zu riskant war. Mit einem kleinen Wunder, so Kramnik in der Pressekonferenz, hätte er dann vielleicht noch gewinnen können, aber an Wunder glaube er nun mal nicht. Anand hingegen sah es locker, betrachtete das Spiel als für ihn vorteilhaft, sah aber selbst keinen Grund den vollen Punkt erzwingen zu müssen. Und so war es Kramnik der sich den Weg zum Remis auf seinem Weg noch erspielen musste, nachdem er die Partie zunächst riskant anlegte, aber dann vom Weg abwich. Die Partie folgte lange Zeit einem der Kramnik-Topalov-Matches der vorletzten WM.
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