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Nicht perfekt, aber unterhaltsam

von Johannes Fischer

Chess Classic, 28. Juli - 3. August in Mainz

Dienstag, 29. Juli 2008

Chess Tigers / Christian Bossert
Natalja Zhukova und Alexandra Kostenjuk

Die erste Hälfte der 2. FiNet Chess960 Rapid World Championship sorgte für unterhaltsames, wenn auch nicht immer perfektes Schach. Und es zeigte sich, dass Alexandra Kosteniuk mit der doppelten Herausforderung der knappen Bedenkzeit und der ungewohnten Eröffnungsstellungen am Besten umgehen konnte. Nach drei Runden führt sie mit 2,5 Punkten, gefolgt von Kateryna Lahno mit 2 Punkten. Victorija Cmilyte kam auf 1,5 Punkte, während Natalia Zhukova zwar drei aussichtsreiche Stellungen auf dem Brett hatte, aber alle in Zeitnot verdarb und immer noch bei null Punkten ist. Bei einer Bedenkzeit von 20 Minuten für die ganze Partie und einem Zeitaufschlag von 5 Sekunden pro Zug spielte die Zeit in allen Partien eine entscheidende Rolle. Da sie auf keine Theorie zurückgreifen konnten, mussten die Spielerinnen von Beginn an nachdenken und hatten dann oft nur noch Minuten, um die eventuell zuvor heraus gespielten Vorteile zu verwerten. Aber nach ihrer entspannten und lebhaften Plauderei nach den Partien zu urteilen, scheinen sie das Turnier und die Zeit in Mainz zu genießen.

Tatsächlich wirkte die Pressekonferenz mehr wie ein Treffen von Freundinnen, die sich darüber austauschen, wie ihr Tag so gelaufen ist, und nicht so sehr wie ein Treffen mit Journalisten nach drei heftig umkämpften Schachpartien. Schon vor dem offiziellen Beginn der Pressekonferenz plauderten die vier Rivalinnen um den Sieg bei der 2. FiNet Chess960 Rapid World Championship freundlich und entspannt miteinander – wobei Natalia Zhukova allerdings etwas weniger fröhlich als die anderen wirkte.

Chess Tigers / Christian Bossert
Kateryna Lahno

Als alle Journalisten und Fotografen schließlich versammelt waren, bat Harry Schaack die Spielerinnen, vom Russischen ins Englische zu wechseln und ihre Gedanken mit dem Publikum zu teilen. Was sie gerne taten: Sie erzählten, wie angenehm sie es finden, sich nicht jeden Morgen stundenlang vorbereiten zu müssen, wie sie Chess960 gerne einmal ausprobieren, aber wie schwierig es auch ist, mit dem Druck der Uhr und der ungewohnten Stellungen fertig zu werden.

Vor allem Natalia Zhukova wurde von Zeitnot geplagt. In der ersten Runde verdarb sie eine vollkommene Gewinnstellung gegen Kateryna Lahno, in der zweiten Partie verlor sie nach einem gewagten Bauernopfer Alexandra Kosteniuks die Übersicht und in der dritten Runde verdarb sie eine aussichtsreiche Stellung gegen Cmilyte.

Chess Tigers / Christian Bossert
Victorija Cmilyte

Cmilyte selbst sagte über Chess960: "Nach der Eröffnung hatte ich immer gute Stellungen. Also, wenn ich daraus nichts gemacht habe, liegt das wohl mehr an mir und weniger an der ungewöhnlichen Aufstellung der Figuren."

Sie waren sich alle einig, dass im Chess960 Weiß mit größerer Wahrscheinlichkeit in der Eröffnung besser steht, aber wie Alexandra Kosteniuk meinte, "da es keine Theorie gibt, muss Weiß sich anstrengen, präzise zu spielen. Und das kostet Zeit."

Allerdings bewältigte die Russin diese Aufgabe sehr gut. Sie begann mit einem Remis gegen Victorija Cmilyte, aber gewann danach sowohl gegen Natalia Zhukova als auch Kateryna Lahno. Vor allem ihr Sieg gegen Kateryna Lahno war beeindruckend. In einem damenlosen Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern versuchten beide Seiten ohne Rücksicht auf Materialverluste Druck auszuüben, was zu einem spannenden Kampf führte.

Mit 2,5 Punkten hat Kosteniuk sehr gute Chancen, Erste oder Zweite zu werden und so gegen die andere Top-Platzierte um den Titel zu spielen. Aber die Runden 4 bis 6 werden alles andere als ein Spaziergang für Kosteniuk sein. Cmilyte und Lahno werden ihr Bestes geben, um vorne zu landen und Zhukova wird mit Sicherheit Revanche für ihr schlechtes Ergebnis der ersten Hälfte nehmen wollen.

Freundschaft ist dann Nebensache. Die Atmosphäre bei der Pressekonferenz war entspannt, aber am Schachbrett wurde intensiv gekämpft. Ja, Cmilyte, Kosteniuk und Zhukova sind Freundinnen: Nach der Pressekonferenz saßen sie noch beim Essen zusammen, alle drei haben Kinder, Kosteniuk und Cmilyte haben in der gleichen Mannschaft gespielt, Zhukova und Kosteniuk treffen sich auch privat – aber wenn sie gegeneinander spielen, dann scheint die Freundschaft für die Dauer der Partie aufgehoben zu sein. Was heute und morgen unterhaltsames, wenn auch nicht immer perfektes Schach verspricht – abgerundet durch eine freundliche, nette und intelligente Plauderei nach der Partie.

Pl.Spielerin1234Pkt.
1. Alexandra Kostenjukx1½12,5
2. Kateryna Lahno0x112,0
3. Victorija Cmilyte½0x11,5
4. Natalja Zhukowa000x0,0



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